Anleitung und Tipps zum Zeichnen von Lippen mit Buntstiften

Anleitung und Tipps zum Zeichnen von Lippen mit Buntstiften

Ob abstrakte Motive, geometrische Muster, Landschaften oder Stillleben: Mit Buntstiften zu zeichnen, eröffnet unzählige Möglichkeiten. Und auch für Porträts sind Buntstifte bestens geeignet. Anders als bei normalen Bleistiften sind Korrekturen aber schwieriger. Bevor sich der Zeichner gleich ein ganzes Porträt vornimmt, ist es deshalb sinnvoll, wenn er erst einmal die einzelnen Elemente eines Gesichts übt.

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Anleitung und Tipps zum Zeichnen von Lippen mit Buntstiften

Ein Gesichtsteil, der für den gesamten Ausdruck wichtig ist, ist dabei der Mund. In diesem Beitrag geben wir eine kleine Anleitung und Tipps zum Zeichnen von Lippen mit Buntstiften!:

Die benötigten Materialien

Wir gehen weniger darauf ein, wie ein Mund grundsätzlich gezeichnet wird. Stattdessen kümmern wir uns in erster Linie darum, wie die Lippen mithilfe von Buntstiften Farbe bekommen.

Aus diesem Grund sieht die notwendige Materialliste so aus:

  • Foto oder andere Vorlage zum Abzeichnen

  • Zeichenpapier

  • Bleistift für die Skizze

  • Radiergummi

  • Buntstifte in verschiedenen Rot-, Orange- und Brauntönen sowie Rosa, Schwarz und Weiß

Generell ist ratsam, in hochwertige Buntstifte zu investieren. Denn sie sorgen einfach für schönere Ergebnisse und dadurch auch für mehr Spaß beim Zeichnen. Außerdem lassen sich die einzelnen Farben besser aufeinanderschichten, was beim Kolorieren der Lippen sehr wichtig ist.

Lippen mit Buntstiften zeichnen

Bevor es losgeht, sollte sich der Zeichner ein Foto oder ein anderes Bild als Vorlage aussuchen. Denn um das Auge zu schulen und die richtigen Farbtöne zusammenzustellen, ist es sehr hilfreich, wenn sich der Zeichner an seiner Vorlage orientieren kann. Frei aus dem Kopf zu zeichnen, erfordert viel Übung und Erfahrung. Und ein Modell wird kaum so lange stillsitzen können, ohne den Mund zu bewegen.

Da es bei dieser Zeichenübung ausschließlich um die Lippen geht, kann es sinnvoll sein, die Vorlage so auszuschneiden und auszudrucken, dass nur der Mund in einem großen Format darauf zu sehen ist.

Das Zeichnen selbst gliedert sich dann in zwei Schritte:

  1. Die Vorskizze

Der erste Schritt beim Zeichnen ist die Vorskizze. Dazu verwendet der Zeichner einen Bleistift. Wichtig hier ist, dass die Skizze die Form der Lippen nur andeutet.

Ein häufiger Fehler ist, dass der Zeichner die typischen Comic-Lippen vor Augen hat, die aus klaren, deutlichen Konturen bestehen. So scharf begrenzte Lippen kommen in der Realität aber nicht vor. Die Form der Lippen entsteht vielmehr durch die Schattierungen, die sie umgeben. Und diese Schatten sind meist dunkler als die Lippen selbst.

Es genügt also, wenn der Zeichner die Lippenform nur grob anlegt. Dabei ähneln Lippen prinzipiell einer größeren Schüssel als Unterlippe und zwei kleineren, auf dem Kopf stehenden Schüsseln als Oberlippe.

Doch es macht nichts, wenn die Vorskizze noch nicht ganz den Vorstellungen des Zeichners entspricht. Die endgültige Form entsteht ohnehin erst später.

  1. Das Ausgestalten

Ist die Form der Lippen grob angelegt, kommt Farbe ins Spiel. Dazu sollte der Zeichner alle Buntstifte aus der Farbwelt der roten, oragenen und braunen Töne zusammensuchen. Diese Stifte kann er nun nacheinander an die Vorlage halten und abgleichen, ob die jeweilige Farbe irgendwo zu sehen ist.

Diese Vorgehensweise ist übrigens eine gute Übung, um die Farbwahrnehmung zu schulen. Zusätzlich sollte sich der Zeichner Buntstifte in Rosa, Weiß und Schwarz zurechtlegen.

Am besten nimmt der Zeichner dann alle Stifte, die er wahrscheinlich brauchen wird, in seine freie Hand. So kann er mit der anderen Hand zeichnen und gleichzeitig jederzeit die Farbe wechseln, ohne groß auf dem Tisch oder im Stiftebecher suchen zu müssen.

Das Kolorieren und Ausgestalten der Lippen ist weniger ein Zeichnen oder Malen im klassischen Sinne. Der Zeichner geht nicht flächig vor, sondern schattiert. Und am besten trägt er die verschiedenen Farbtöne dabei durcheinander auf.

Er zeichnet also einige Striche in einer Farbe, danach weitere Striche in einer anderen Farbe und dann wieder Striche in einer dritten Farbe. Durch diese Schichten vermischen sich die Nuancen miteinander und der gewünschte Farbton ergibt sich nach und nach.

Insgesamt ist das Zeichnen von Lippen mit Buntstiften ein intuitiver Vorgang. Der Zeichner sollte versuchen, in einen Fluss zu kommen.

Natürlich kann und sollte er zwischendurch immer mal wieder einen Blick auf seine Vorlage werfen. Aber statt möglichst exakt alles abzuzeichnen, sollte er sich treiben lassen und den Lippen die Chance geben, sich zu entwickeln.

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4 Tipps zum Zeichnen von Lippen mit Buntstiften

Lippen mit Buntstiften zu zeichnen, ist in erster Linie eine Sache des Gefühls. Außerdem braucht der Zeichner etwas Geduld. Er sollte sich die Zeit nehmen, um die Farben wirklich in kleinen, dünnen Schichten übereinanderzustapeln.

Und damit das Ergebnis noch überzeugender ausfällt, sind hier vier hilfreiche Tipps:

  1. Die Vorskizze wegradieren

Bevor der Zeichner die Lippen schattiert und ausgestaltet, sollte er die Bleistiftlinien so weit wegradieren, dass er sie gerade noch erkennen kann. Dadurch ist sichergestellt, dass sie später sichtbar bleiben und die Zeichnung stören. Außerdem verleiten die Umrisse nicht dazu, streng innerhalb der skizzierten Konturen zu bleiben.

  1. Das Licht berücksichtigen

Das Licht fällt nie gleichmäßig auf Lippen. Stattdessen gibt es immer hellere und dunklere Bereiche. Im Normalfall sind die erhabenen, gewölbten Bereiche der Ober- und der Unterlippe die Stellen, die das Licht in Szene setzt. Dort, wo die Lippen aufeinandertreffen, ist hingegen Schatten.

  1. Die dunkelsten Stellen zuerst beenden

In welcher Reihenfolge der Zeichner die Lippen ausgestaltet, bleibt seinem Geschmack überlassen. Er kann mit der Oberlippe beginnen und danach mit der Unterlippe weitermachen. Genauso kann er mit der Unterlippe starten. Oder er koloriert Teilbereiche der Lippen und arbeitet sich dann immer weiter vor.

Ratsam ist aber, dass der Zeichner die dunkelsten Bereiche der Lippen zuerst beendet. Erst im Anschluss sollte er sich um die helleren Partien kümmern.

Das Auge hat auf diese Weise eine Referenz, an der es sich orientieren kann. Ohne diese Referenz kann es passieren, dass die Zeichnung viel zu hell wirkt, nachdem der Zeichner die Schatten hinzugefügt hat.

  1. Glanzlichter frei lassen

Lippen haben ganz feine Linien, die das Licht oft betont. Natürlich und besonders weich sehen diese Linien aus, wenn der Zeichner sie einfach auslässt. Denn dadurch schimmert das weiße Zeichenpapier durch und lässt ein harmonisches, sanftes Bild entstehen.

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Hat der Zeichner die Glanzlichter vergessen, muss er etwas tricksen. Denn das Wegradieren klappt bei Buntstiften nicht. Stattdessen kann der Zeichner versuchen, mit weißem Buntstift zu arbeiten. Ansonsten helfen nur noch ein Gelstift oder weiße Acrylfarbe.

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Thorsten Laumann - technischer Zeichner, Marie Koschinski, - Grafikdesign, David Naue, -Mediengestalter und privater Comic-Zeichner, Ferya Gülcan, Künstler Koozal Galerie ,Redakteurin und Betreiberin dieser Webseite, schreiben hier Wissenswertes, Tipps und Anleitungen zum Thema Zeichnen, Malerei, Kunst und Print.

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