Das ist aus dem Beruf des Technischen Zeichners geworden
Das Zeichnen ist für dich mehr als nur ein Hobby. Vielmehr möchtest du das Zeichnen zu deinem Beruf machen und dein Geld damit verdienen. Allerdings siehst du dich weniger im künstlerischen Bereich, sondern willst eher in Richtung Handwerk oder Industrie gehen. Zumal dir auch Technik, Mathematik und Physik liegen. Dann ist dir das Berufsbild des technischen Zeichners sicherlich ein Begriff.

Tatsächlich wird die alte Berufsbezeichnung nach wie vor oft verwendet. Dabei gibt es den Beruf gar nicht mehr. An seine Stelle sind zwei andere Ausbildungsberufe getreten.
Wir zeigen, was aus dem technischen Zeichner geworden ist!:
Ein Hinweis vorab: Wir verwenden in diesem Beitrag nur die männliche Form. Die Berufe stehen aber selbstverständlich allen Geschlechtern offen. Dass wir auf das Gendern verzichten, liegt einzig daran, dass wir den Text lesefreundlich halten möchten.
Inhalt
Was macht ein technischer Zeichner?
In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das Berufsprofil des technischen Zeichners enorm gewandelt. Wo früher ganz klassisch von Hand am sogenannten Reißbrett gezeichnet wurde, kommen heute komplexe Computerprogramme zum Einsatz.
Aus diesem Grund musste der Beruf neu strukturiert und an die Entwicklungen angepasst werden. Schon im Jahr 2011 wurde die Ausbildung grundlegend erneuert.
Und in diesem Zuge wurde der technische Zeichner durch den technischen Produktdesigner und den technischen Systemplaner abgelöst.
Als technischer Zeichner erstellst du detaillierte technische Zeichnungen, Entwürfe und Pläne. Je nach Arbeitsbereich arbeitest du dabei mit Architekten, Ingenieuren oder Konstrukteuren zusammen.
Deine Aufgabe ist, die Ideen und Konzepte präzise zu visualisieren. Allerdings zeichnest du so gut wie nicht mehr mit Stift auf Papier, sondern mithilfe moderner CAD-Systeme.
Der technische Produktdesigner und der technische Systemplaner als Nachfolgeberufe knüpfen direkt daran an. Die Ausbildung dauert jeweils dreieinhalb Jahre und enthält gemeinsame Inhalte. Die beruflichen Schwerpunkte unterscheiden sich aber voneinander.
Der technische Produktdesigner
Als technischer Produktdesigner entwirfst und entwickelst du technische Produkte. Arbeitsplätze bieten in erster Linie die Entwicklungsabteilungen von Unternehmen.
Dabei kommen viele verschiedene Branchen infrage, angefangen bei der Konsumgüterindustrie über den Fahrzeug- und Flugzeugbau bis hin zur Medizintechnik.
Wo du dich einbringen kannst, hängt aber auch ein bisschen davon ab, für welchen Schwerpunkt du dich entscheidest. Denn den Beruf gibt es in zwei Fachrichtungen:
Produktgestaltung und -konstruktion
In dieser Fachrichtung konstruierst und gestaltest du Bauteile, Baugruppen und ganze Produkte. Das können ganz spezielle Artikel für einzelne Branchen, aber auch herkömmliche Gebrauchsgegenstände sein.
Manchmal entwirfst du ganz neue Produkte, in anderen Fällen verwendest du schon vorhandene Modelle, die du an die neuen Anforderungen anpasst und optimierst.
Um dreidimensionale Datenmodelle zu erstellen, arbeitest du hauptsächlich mit CAD-Systemen. Je nachdem, wofür die Entwürfe benötigt werden, bereitest du deine Konstruktionen durch Schnittbilder oder detaillierte Skizzen auf.
Außerdem wählst du Normteile, Werkstoffe und die Produktions- und Montagetechniken aus.
Dabei berücksichtigst du sowohl die technischen und gestalterischen Anforderungen als auch die Kostenfrage. Für die technische Dokumentation bist du ebenfalls zuständig.
Maschinen- und Anlagengestaltung
In dieser Fachrichtung entwirfst und konstruierst du Bauteile, Baugruppen und ganze Anlagen.
In Absprache mit der Entwicklungsabteilung und nach Kundenwunsch erstellst du mit CAD-Systemen detaillierte Modelle, wenn zum Beispiel Werkzeuge oder Maschinen modernisiert werden sollen.
In deinen Entwürfen hältst du dich an die einschlägigen Normen und fügst die Bemaßungen für die Fertigung ein. Du berücksichtigst elektrotechnische Komponenten, wählst geeignete Normteile aus und stellst die Werkstoffe zusammen, die zu den Anforderungen passen.
Ergibt sich aus Prüf- oder Fehlerberichten, dass Änderungen notwendig sind, änderst du deine Entwürfe passend ab. Gleichzeitig behältst du im Blick, dass deine Konstruktionen wirtschaftlich gebaut werden können.
Neben technischen Zeichnungen fertigst du auch Montagepläne und Stücklisten für die Produktion an. Außerdem pflegst du die Produktdokumentationen, verwaltest die Entwürfe in den verschiedenen Entwicklungsstufen und kümmerst dich um die Datensicherung.

Der technische Systemplaner
Als technischer Systemplaner zeichnest du nicht nur Entwürfe und Pläne, sondern führst auch Berechnungen durch und erstellst technische Begleitunterlagen.
Welche Gegenstände du entwickelst und damit auch, wo du mögliche Arbeitsplätze findest, hängt von der Fachrichtung ab.
Auch beim technischen Systemplaner hast du nämlich drei fachliche Richtungen zur Auswahl:
Elektronische Systeme
Als technischer Systemplaner der Fachrichtung elektrotechnische Systeme erstellst du technische Zeichnungen und Unterlagen für gebäude- und anlagentechnische Einrichtungen oder auch Elektroinstallationen.
Mithilfe des Computers entwirfst du Skizzen und detaillierte Pläne für die Schaltungen, die Stromläufe und die Verkabelungen. Dabei setzt du Vorgaben oder individuelle Kundenwünsche um.
Deine Entwürfe fertigst du unter Einhaltung der einschlägigen Zeichnungsnormen und trägst die Bemaßungen für die Fertigung ein. Neben Zeichnungen erstellst du auch Bedienungsanleitungen, Bestückungspläne, Stücklisten für die Montage und Arbeitsvorgaben.
Stahl- und Metallbautechnik
Technische Zeichnungen und Unterlagen für Bauten aus Stahl und anderen Metallen sind deine Aufgabe in der Fachrichtung Stahl- und Metallbautechnik. Die Entwicklungs- oder Konstruktionsabteilung gibt dir Ideen oder Konzepte vor.
Auf dieser Basis zeichnest du dann Übersichten und detaillierte Pläne für zum Beispiel Tore, Fenster, Fassaden, Brücken oder auch Kräne.
Manche Zeichnungen zeigen das fertig montierte Objekt aus unterschiedlichen Blickwinkeln, andere Zeichnungen stellen einzelne Ausschnitte und Details dar. Zusätzlich dazu bist du auch für die Dokumentation von Projekten zuständig.
Versorgungs- und Ausrüstungstechnik
In der Fachrichtung Versorgungs- und Ausrüstungstechnik bist du daran beteiligt, wenn gebäudetechnische Anlagen geplant, entwickelt und umgesetzt werden. Du erstellst die entsprechenden Zeichnungen und Modelle dafür.
Anhand der vorgegebenen Zahlen und Daten fertigst du Tabellen, Diagramme und gezeichnete Abbildungen aus, dreidimensionale Modelle überträgst du in Zeichnungen für die Fertigung.
Zu deinen Aufgaben gehört auch, Aspekte wie zum Beispiel die Heiz- oder Kühllast zu berechnen und Dimensionierungen festzulegen.
Neben der Projektdokumentation bist du außerdem mitunter dafür zuständig, die Montage und die Zusammenarbeit der verschiedenen Gewerke zu koordinieren.
Mehr Ratgeber, Tipps, Vorlagen und Anleitungen:
- One Line Art – Zeichnen mit einer Linie
- Anleitung: Intuitives, freies Zeichnen
- Helfen Sketchnotes wirklich beim Lernen?
- Das wissenschaftliche Zeichnen
- Geeignete Bilderrahmen für Zeichnungen
- Wie teuer ist die Ausstattung fürs Zeichnen? Teil 3
- Wie teuer ist die Ausstattung fürs Zeichnen? Teil 2
- Wie teuer ist die Ausstattung fürs Zeichnen? Teil 1
Thema: Das ist aus dem Beruf des Technischen Zeichners geworden
Übersicht:
Fachartikel
Zeichnen News
Über uns
- Ein Kleeblatt zeichnen – so geht’s - 7. August 2025
- Das ist aus dem Beruf des Technischen Zeichners geworden - 8. Juli 2025
- One Line Art – Zeichnen mit einer Linie - 6. Juni 2025