Grafikdesign als Beruf – ein Überblick, 1. Teil

Grafikdesign als Beruf – ein Überblick, 1. Teil

Ein kreativer Beruf, bei dem es darum geht, Ideen zu entwickeln und Konzepte zeichnerisch umzusetzen: Wer sich so eine Tätigkeit gut vorstellen kann und schon gewisse Grundkenntnisse im Zeichnen mitbringt, könnte mit dem Grafikdesign das ideale Betätigungsfeld für sich finden. Das Grafikdesign verbindet das klassische Zeichnen mit technischen Aspekten, der Arbeit am Computer und Kompetenzen im kommunikativen Bereich.

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Grafikdesign als Beruf - ein Überblick, 1. Teil

Damit ergibt sich ein moderner Beruf mit guten Zukunftsperspektiven. Doch was macht ein Grafikdesigner eigentlich genau? Wo kann er arbeiten? Welche Voraussetzungen sind notwendig? Und wie sieht es mit der Ausbildung aus?

In einer mehrteiligen Beitragsreihe vermitteln wir einen Überblick über das Grafikdesign als Beruf!:

Was genau ist Grafikdesign?

Die Bezeichnungen Grafiker und Grafikdesigner werden heutzutage oft synonym verwendet. Bei genauerem Hinsehen ist der Grafiker zwar ein bisschen allgemeiner oder weiter gefasst als der Grafikdesigner. Letztlich steht aber der gleiche Beruf dahinter.

Der Überbegriff für das Berufsbild ist der Designer. Nur kann ein Designer auch Mode, Produkte und verschiedene andere Dinge kreieren. Der entscheidende Wortteil ist deshalb die Grafik.

Laut Duden handelt es sich bei der Grafik um die „künstlerische, besonders zeichnerische o. ä. Gestaltung von Flächen, vor allem mithilfe bestimmter Verfahren, die Abzüge, Vervielfältigungen ermöglichen“. Das Grafikdesign wiederum ist ein Teilbereich davon, der Bilder, Fotos, Schriften und andere Elemente nutzt, um Informationen visuell oder bildlich darzustellen.

Bleibt aber die Frage, was ein Grafikdesigner denn nun konkret macht. Mit Blick auf die Berufspraxis ist Kommunikation das entscheidende Stichwort. Das Grafikdesign zielt darauf ab, bestimmte Botschaften zu vermitteln oder eine bestimmte Wirkung beim Betrachter zu erzielen.

Ein Grafikdesigner entwirft dafür zum Beispiel Plakate, Werbeanzeigen, Internetseiten oder Markenlogos, die eine klare Funktion haben oder eine Identität widerspiegeln.

Im Bereich von Industrie und Wirtschaft fällt dann gerne auch der Begriff der Corporate Identity. Damit ist ein bestimmtes grafisches Design gemeint, das sich in allen Bereichen eines Unternehmens wiederfindet, angefangen beim Logo über die Homepage bis hin zum Briefpapier oder der Arbeitskleidung der Mitarbeiter.

Ein Grafikdesigner ist dafür zuständig, einzelne grafische Produkte zu entwerfen. Aber genauso ist er an ganzen Kampagnen und am visuellen Gesamtkonzept beteiligt.

Wie ist das Grafikdesign entstanden?

Bevor wir uns um weiter den Beruf kümmern, werfen wir einen Blick auf die Geschichte. Denn zum einen ist es interessant zu wissen, wie der heutige Beruf eigentlich entstanden ist. Und zum anderen hilft die Kenntnis über die Entwicklung dabei, zu verstehen, was die Tätigkeit ausmacht.

Tatsächlich ist der Grafikdesigner ein vergleichsweise junger Beruf. Die Bezeichnung Grafikdesign kam erst im 20. Jahrhundert auf. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn ein Bedarf an optischen Kommunikationsmitteln insbesondere in Form von Werbung entstand erst, als sich die moderne Konsumgesellschaft bildete.

Und was heute Werbung, Marketing oder PR ist, hieß früher schlicht Reklame.

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In Zeitungen und auf Plakaten fand sich Werbung zwar schon im 19. Jahrhundert. Grafische Elemente, die eigens dafür entworfen und eingesetzt wurden, um eine klare Grenze zwischen ansprechend aufbereiteten Informationen und Werbung zu ziehen, erlebten aber erst mit Beginn des 20. Jahrhunderts ihre erste große Blüte.

Seinerzeit entstanden vor allem Werbeplakate und einige davon gelten heute als echte Kunstwerke. Zum Teil werden sie sogar noch immer gedruckt und hängen als Retro-Poster in etlichen Wohnungen.

Auf die Werbeplakate folgten Werbeslogans. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges boomte die Konsumgesellschaft in den USA, in Deutschland gab es in den 1960er-Jahren das sogenannte Wirtschaftswunder.

Damit stieg die Nachfrage nach griffiger Werbung rasant. Werbeagenturen schossen wie Pilze aus dem Boden und die Grafiker hatten alle Hände voll zu tun, Logos, Markendesigns und Werbekampagnen zu entwerfen.

Ein großer Meilenstein, der den Beruf nachhaltig verändern sollte, erlebte das Grafikdesign dann mit der Erfindung des Computers. Die vielen verschiedenen Grafikprogramme eröffneten ganz neue Möglichkeiten. Sowohl die Umsetzung von Ideen als auch die Vervielfältigung und die Weiterentwicklung von Designs wurden deutlich einfacher.

An die Stelle von Bleistift und Papier sind heute oft das Grafiktablett und das Desktop-Publishing gerückt. Trotzdem muss ein Grafikdesigner nach wie vor zeichnen können, kreativ sein und wissen, wie gestalterische Elemente wirken. Denn die kreative und künstlerische Grundlage ist trotz moderner, technischer Hilfsmittel gleich geblieben.

Welche Eigenschaften sollte ein Grafikdesigner mitbringen?

Das Grafikdesign ist an allen Ecken und Enden zu finden, angefangen bei Logos über Schilder, Poster, Flyer oder Briefpapier bis hin zu Werbegeschenken, Lebensmittelverpackungen und Anzeigen. Neben Druckerzeugnissen ist das Grafikdesign außerdem natürlich auch in den digitalen Medien anzutreffen.

Kreativität, ein gutes Gespür für Formen und Farben und zeichnerisches Können zählen deshalb zu den wichtigsten Eigenschaften eines Grafikdesigners. Auch mit dem Computer sollte er umgehen können.

Doch ein Grafikdesigner braucht auch Fähigkeiten, die vielleicht auf den ersten Blick nicht ganz so offensichtlich sind.

Dazu gehören: 

  • Belastbarkeit und Stressresistenz; ein Grafikdesigner muss oft auf Knopfdruck kreativ sein und mitunter in engen Zeitfenstern liefern

  • Teamgeist; meist bilden mehrere kreative Köpfe ein Team und die Arbeit an einer Kampagne findet oft abteilungsübergreifend statt

  • Bereitschaft, auf die Wünsche des Auftraggebers einzugehen; es kommt häufig vor, dass der Kunde Vorgaben und Anforderungen stellt, die die Ideen des Grafikdesigners ausbremsen

Außerdem muss ein Grafikdesigner offen für Neues sein und sich stetig weiterbilden. Als Künstler hat er ohnehin nie ausgelernt. Doch vor allem technische Innovationen machen es notwendig, auf dem Laufenden zu bleiben.

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Thorsten Laumann - technischer Zeichner, Marie Koschinski, - Grafikdesign, David Naue, -Mediengestalter und privater Comic-Zeichner, Ferya Gülcan, Künstler Koozal Galerie ,Redakteurin und Betreiberin dieser Webseite, schreiben hier Wissenswertes, Tipps und Anleitungen zum Thema Zeichnen, Malerei, Kunst und Print.

Ein Gedanke zu „Grafikdesign als Beruf – ein Überblick, 1. Teil“

  1. Ich bin ein relativ unkreativer Mensch, aber um sicherzugehen, habe ich mir dann doch erst diesen Dreiteiler zu Gemüte geführt.
    Jetzt bin ich mir sicher, dass ich es so wie mein Onkel machen werde. Erst die Ausbildung zum Anwendungsentwickler und danach (mindestens) das Bachelor-Studium.

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