Sterne zeichnen – so geht’s
Es sind gar nicht immer komplizierte Motive mit vielen Details, die Schwierigkeiten bereiten. Selbst einen geübten Zeichner stellen manchmal vermeintlich simple Formen vor eine echte Herausforderung. Ein Beispiel dafür sind Sterne. Wer schon einmal versucht hat, einen wirklich symmetrischen Stern zu zeichnen, kennt das Problem: Mindestens eine Zacke wird immer irgendwie breiter oder schmaler, länger oder kürzer. Und auch an den Spitzen wollen die Linien oft nicht so richtig aufeinandertreffen.
Damit künftig perfekte Sterne gelingen, erklären wir in dieser Anleitung Schritt für Schritt, wie das Zeichnen klappt:
Inhalt
Sterne zeichnen – die Materialien
Absolut gleichmäßige Sterne zu zeichnen, ist schwer und erfordert sehr viel Übung. Wir behelfen uns deshalb, indem wir die Sterne konstruieren. Dafür benötigen wir folgende Utensilien und Werkzeuge:
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Papier oder ein anderer Zeichengrund
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sehr gut gespitzter Bleistift
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Zirkel
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Geodreieck
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Radiergummi
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eventuell zweiter Bleistift oder anderer Stift, um die Konturen nachzuziehen
Sterne zeichnen – so geht’s
Als schnelle Zeichenübung für zwischendurch sind Sterne weniger geeignet. Denn damit sie schön gleichmäßig werden, ist genaues Arbeiten gefragt. Doch es lohnt sich, die Geduld aufzubringen. Denn das Ergebnis sind Sterne, die sich wirklich sehen lassen können.
Im Sinne einer Grundanleitung erklären wir zunächst, wie Sterne mit fünf Zacken gezeichnet werden. Später zeigen wir aber auch, wie der Zeichner seine Sterne abwandeln kann.
Das Zeichnen eines Sterns erfolgt in sieben Schritten. Und zwar so:
- Zunächst markiert der Zeichner einen Punkt auf seinem Papier. Dieser Punkt ist der Mittelpunkt des Sterns. Weil die weiteren Hilfslinien von dem Mittelpunkt ausgehen, sollte der Zeichner den Punkt ruhig so zeichnen, dass er gut zu erkennen ist.
- Mit dem Zirkel zieht der Zeichner nun einen Kreis um den Mittelpunkt herum. Auf der Kreislinie sitzen später die Spitzen der Zacken. Der Kreis gibt also die Größe des Sterns vor. Beim Üben deshalb den Kreis besser nicht zu klein zeichnen.
Tipp: Wer keinen Zirkel hat, kann sich natürlich auch mit einem Teller, einem Glas, einer CD oder einem anderen runden Gegenstand behelfen. Dazu den Gegenstand auf das Papier legen und mit dem Bleistift umrunden. In diesem Fall macht es Sinn, erst den Kreis zu zeichnen und danach den Mittelpunkt auszumessen und zu markieren.
- Nun legt der Zeichner sein Geodreieck am Mittelpunkt an und zieht senkrecht nach oben eine gerade Linie. Die Linie kann kurz hinter dem Kreis enden. Ratsam ist, den Bleistift nur leicht aufzudrücken. So lässt sich die Hilfslinie später wieder gut wegradieren.
Für die nächste Linie misst der Zeichner mit dem Geodreieck von der eben gezeichneten, senkrechten Linie einen Winkel von 72 Grad ab. Dann zeichnet er erneut eine gerade Linie bis kurz hinter den Kreis.
Das Ganze wiederholt der Zeichner noch drei Mal. Danach sollte er fünf Linien haben, die vom Mittelpunkt zum Kreis führen und jeweils im 72-Grad-Winkel zueinander verlaufen.
- Jetzt folgt ein zweiter, kleinerer Kreis. Auch diesen Kreis zeichnet der Zeichner wieder mithilfe des Zirkels um den Mittelpunkt herum.
Die Linie des zweiten Kreises bestimmt die Punkte, an denen sich nachher die Zacken berühren. Je größer der Innenkreis ist, desto kürzer und breiter werden die Zacken. Andersherum werden die Zacken umso länger und spitzer, je kleiner der Innenkreis ist.
- Weil die geraden Linien den Innenkreis kreuzen, ist er in fünf Abschnitte aufgeteilt. Der Zeichner muss nun den Mittelpunkt jedes Abschnitts markieren. Dazu zeichnet er vom Kreismittelpunkt aus gerade Linien, die kurz nach dem Innenkreis enden.
Bei einem Stern mit fünf Zacken ist es übrigens kinderleicht, den richtigen Punkt zu finden. Dazu kann der Zeichner nämlich einfach die langen Linien, die er bereits auf dem Papier hat, über den Kreismittelpunkt hinaus bis zum kleinen Innenkreis verlängern.
- Dort, wo die langen Linien den Außenkreis berühren, befinden sich die Spitzen der Zacken. Die kurzen Linien wiederum markieren an den Berührungspunkten mit dem Innenkreis die Stellen, an denen die Schenkel der Zacken aufeinandertreffen.
Deshalb muss der Zeichner jetzt jeweils nur einen Schnittpunkt auf dem Außenkreis mit dem benachbarten Schnittpunkt auf dem Innenkreis verbinden. Hat er die Linien einmal rundherum gezogen, wird der Stern sichtbar:
[Grafik Stern]
- Wenn der Zeichner möchte, kann er den Stern mit Bleistift oder einem anderen Stift nachziehen. Anschließend kann er die Hilfslinien mit dem Radiergummi entfernen. Fertig!
Sterne mit mehr oder weniger Zacken zeichnen
Möchte der Zeichner seinen Stern abwandeln, kann er zum einen die Größe des Innenkreises verändern. Dadurch bekommen die Zacken eine andere Form. Zum anderen kann er den Stern mit mehr oder weniger Zacken zeichnen.
Die Vorgehensweise bleibt grundsätzlich gleich, egal wie viele Zacken der Stern hat. Allerdings muss der Zeichner die Anzahl und den Winkel seiner Linien am Anfang anpassen. Den richtigen Grad berechnet er mit folgender Formel:
360 Grad : Anzahl der Zacken = Winkel in Grad zwischen den Linien |
Möchte der Zeichner also zum Beispiel einen Stern mit sechs Zacken zeichnen, braucht er sechs Linien. Nämlich für jeden Zacken eine Linie. Die Linien zieht er in einem Abstand von 360 Grad : 6 Zacken = 60 Grad zueinander ein. Bei einem Stern mit acht Zacken wären es 45 Grad, bei einem Stern mit vier Zacken hingegen 90 Grad.
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