Wenn es darum geht, Zeichnungen und Skizzen anzufertigen, machen insbesondere Anfänger häufig den Fehler, sich zu schwere Motive auszusuchen.
Das Ergebnis ist dann häufig, dass die Zeichnungen nicht so richtig gelingen möchten und die Freude am Zeichnen und Skizzieren recht schnell in Frust umschlägt. Wesentlich sinnvoller ist daher, mit einfachen, schlichten und gut bekannten Motiven zu beginnen.
Dabei wird sich recht schnell zeigen, dass auch vermeintlich einfache Motive ihre Tücken haben können und es doch die eine oder andere Übung erfordern kann, bis die Zeichnung tatsächlich so aussieht, wie gewünscht. Grundsätzlich gibt es beim Skizzieren, Zeichnen und Malen selbstverständlich kein richtig oder falsch, denn letztlich hat jeder seine eigene Sichtweise und seinen persönlichen Stil und gerade in der Kunst ist letztlich alles erlaubt, was gefällt. Abgesehen von Proportionen, Perspektiven, Licht, Schatten und anderen grundlegenden Richtlinien hat ein Zeichner aber in den meisten Fällen eine Vorstellung davon, wie sein Werk aussehen soll.
Ein ideales Motiv für erste Skizzier- und Zeichenversuche ist ein Bär. Nahezu jeder weiß, wie ein Teddybär aussieht und die meisten nennen mindestens einen Bären ihr eigen. Ein weiterer großer Vorteil des Bären ist, dass er sehr viel einfacher gezeichnet werden kann, als dies auf den ersten Blick erscheint.
Dies liegt daran, dass ein Bär im Wesentlichen aus Kreisen und Ovalen und damit aus ganz einfachen, geometrischen Formen zusammengesetzt werden kann. Dennoch bietet auch der Bär viel Raum für Kreativität und wenn die Grundform einmal sitzt, kann der Bär in unzähligen Varianten gezeichnet werden. Als Materialien werden lediglich ein Bleistift, ein Radiergummi und ein Stück Papier benötigt.
Und hier nun eine kurze Anleitung sowie ein paar Tipps zum Zeichnen von einem Bär:
So wird der Bär gezeichnet
Als Vorlage für die Skizze kann jeder beliebige Bär verwendet werden, genauso ist es aber auch möglich, den Bär komplett ohne Vorlage zu zeichnen. In den meisten Fällen wird die Zeichnung mit dem Kopf des Bären beginnen und dieser besteht aus einem einfachen Kreis. Auf dem Kopf sitzen zwei Ohren, die jeweils aus Halbkreisen bestehen.
Beim Skizzieren können die Ohren aber zunächst als ganze Kreise gezeichnet und die überflüssigen Linien später dann wieder wegradiert werden. Ziemlich genau in der Mitte des Kreises, der den Kopf bildet, befindet sich die ebenfalls kreisrunde Nase. Oberhalb der Nase sitzen die Augen, die entweder als kleine, runde Knopfaugen oder als ovale Augen mit schwarzen Kreisen als Pupillen gezeichnet werden können. Wer möchte, kann über die Augen noch Augenbrauen setzen.
Unterhalb der Nase sitzt der Mund, der durch einen kleinen Strich in der Mitte der Mundlinie über den Gesichtsausdruck des Bären bestimmt. Der Körper des Bären ist ungefähr doppelt so lang wie der Kopf. Für den Bauch und die Arme können zunächst zwei große Kreise unter den Kopf gesetzt werden. Der innere Kreis bildet dabei den dicken, runden Bauch. Der äußere Kreis wird für die beiden Arme benötigt und wird mit zwei kleineren Ovalen im unteren Bereich als Tatzen ausgestattet.
In Höhe der Tatzen befindet sich der Bauchnabel des Bären, wieder in Form eines kleinen Kreises. Die Beine bestehen aus zwei senkrechten und zwei waagerechten Ovalen. Wenn alle Grundformen aufgezeichnet sind, können die überflüssigen Linien wegradiert werden. Anschließend werden die Beine und die Halspartie ausgestaltet und die Linien zum fertigen Bären miteinander verbunden. Insgesamt sind dabei alle Formen und Linien des Bären eher rundlich und im Zweifel eher etwas zu dick als zu dünn. Dadurch erhält der Bär sein charakteristisches, tapsig wirkendes Aussehen.
[Grafik-Anleitung Bär zeichnen]
Den Bären gestalten und abwandeln
Wer möchte, kann seinen Bären nun noch farbig gestalten, mit Schraffuren arbeiten oder Lichter und Schatten setzen. Eine gute Übung besteht außerdem darin, den Bären in einzelnen Teilen zu zeichnen, am besten auf Transparentpapier oder dünnem Kopierpapier.
Dadurch können unterschiedliche Teile eines Bären dann immer wieder neu miteinander kombiniert werden, der Bauch eines Bären beispielsweise mit dem Kopf eines anderen oder dem Gesicht eines dritten. Dazu werden die einzelnen Motivteile einfach unter einem Blatt Papier angeordnet und die Linien nachgezogen. Zudem kann der Bär in unterschiedlichen Positionen gezeichnet werden, mal stehend, dann sitzend und in der nächsten Zeichnung dann liegend oder in Bewegung.
Insgesamt geht es beim Zeichnen aber nicht darum, den Bären möglichst exakt nachzuzeichnen. Es macht also nichts, wenn der gezeichnete Bär ganz anders aussieht als die Vorlage, denn es soll ja eine Skizze oder Zeichnung und keine fotorealistische Darstellung entstehen. Ein Künstler, der ein Portrait malt, verändert sein Modell bisweilen auch etwas, entweder weil er es so sieht oder um das Modell in einem möglichst günstigen, makellosen Licht erscheinen zu lassen.
Weiterführende Anleitungen und Tipps zum Malen und Zeichnen:
Bestimmen von Grössen und Abständen
Tipps Licht und Schatten
Tipps und Übungen zu Schraffuren
Blickwinkel beim Zeichnen
Zeichenwerkzeuge beim technischen Zeichnen
Landschaftszeichnungen Tiefe verleihen
Thema: Kleine Zeichenschule: Anleitung und Tipps zum Zeichnen von einem Bär
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