Anleitung: eigene Zeichnungen auf Fliesen oder Holz übertragen

Anleitung: eigene Zeichnungen auf Fliesen oder Holz übertragen

Im Laufe der Zeit sammelt sich oft eine beachtliche Menge an Zeichnungen an. Sie alle zu rahmen und aufzuhängen, ist meist nicht möglich. Um nur in einer Mappe oder einem Skizzenbuch aufbewahrt zu werden, sind die Zeichnungen aber mitunter zu schade.

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Eine tolle Alternative kann dann sein, die Zeichnungen auf Fliesen zu übertragen. Dadurch entsteht eine einmalige Deko mit den eigenen Zeichnungen als Highlights. Eine andere Möglichkeit ist, die Zeichnungen auf Holzbrettchen oder andere Gegenstände aus Holz zu übertragen. Auch dadurch entsteht eine chice Alternative zu den klassischen Zeichnungen auf Papier.

 

Und wie eigene Zeichnungen auf Fliesen oder Holz übertragen werden können,
erklären die folgenden Anleitungen:

 

  1. Anleitung: Zeichnungen auf Fliesen übertragen

Um Fliesen mit eigenen Zeichnungen zu verzieren, kommt ein sogenanntes Transfermedium oder auch Fototransfermedium zum Einsatz. Das Transfermedium, das im Hobbybedarf oder im Baumarkt erhältlich ist, entzieht dem Motiv die Farbe und überträgt sie auf den Untergrund, in diesem Fall also auf die Fliese. Allerdings funktioniert der Übertrag nur mit einem Laserausdruck.

Ob der Zeichner seine Zeichnungen einscannt und mit einem Laserdrucker ausdruckt oder ob er sie im Copyshop kopiert, spielt dabei keine Rolle. Soll die Zeichnung später so auf der Fliese zu sehen sein, wie sie jetzt vorliegt, muss sie aber spiegelverkehrt ausgedruckt werden.

Was die Fliesen angeht, so hält das Motiv auf Natursteinfliesen mit einer eher porösen Oberfläche am besten. Alle anderen Fliesen funktionieren aber auch. Sind die Fliesen dunkel oder gemustert, ist es ratsam, sie vorab mit einer Fliesenfarbe weiß zu grundieren. Dadurch entsteht ein einheitlicher Hintergrund und die Zeichnung kommt optimal zur Geltung.

 

Die Materialien

  • Laserausdrucke der Zeichnungen
  • Fliesen
  • Fototransfermedium
  • Pinsel
  • Küchentuch, Schere und Wasser
  • Klarlack

 

So wird’s gemacht

Liegen die Zeichnungen als Laserausdrucke vor und hat der Zeichner alle weiteren Utensilien bereitgestellt, kann es losgehen. Dafür schneidet er einen Laserausdruck zunächst auf das Format der Fliese oder in der gewünschten Form zu. Dann wird das Transfermedium auf die Fliese aufgetragen und mit dem Pinsel verteilt, bis die Fläche überall satt mit dem Medium benetzt ist. Anschließend wird auch der Laserausdruck (auf der Bildseite) großzügig mit dem Transfermedium eingepinselt.

Danach wird der Laserausdruck, mit der bestrichenen Seite und der Zeichnung nach unten, auf die Fliese aufgelegt. Mit einem Stück Küchentuch wird der Ausdruck nun von der Mitte aus zu den Rändern hin angedrückt. Dadurch haftet das Papier fest an der Fliese und überschüssiges Medium sowie Luftbläschen oder kleine Falten werden herausgestrichen. Das Ganze muss dann trocknen. Die Trocknungszeit hängt vom verwendeten Transfermedium ab, ist aber auf der Verpackung angegeben.

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Ist das Transfermedium durchgetrocknet, wird die Fliese mit Wasser angefeuchtet. Dafür kann die Fliese entweder kurz in Wasser eingeweicht oder mit Wasser besprüht oder eingepinselt werden. Durch das Wasser wird das Papier weich und kann ganz einfach abgerubbelt werden. Dies geht mit den Fingern sehr gut, wer möchte, kann aber auch einen Schwamm verwenden. Nach dem Wegrubbeln des Papiers kommt die Zeichnung zum Vorschein, die jetzt dauerhaft auf der Fliese fixiert ist.

Um die Zeichnung noch haltbarer zu machen, wird nun noch einmal eine sehr dünne Schicht Transfermedium aufgetragen. Nach dem Trocknen kann die Fliese noch mit Klarlack versiegelt werden. Dadurch erhält die Fliese eine glänzende Oberfläche und die Zeichnung kommt noch besser zur Geltung. Fertig!

Die fertigen Fliesen stehen herkömmlichen Fliesen übrigens in nichts nach. Sie können also als Wand- oder Bodenfliesen verwendet oder beispielsweise zur Verzierung von Tischplatten oder als Untersetzer genutzt werden.

 

 

  1. Anleitung: Zeichnungen auf Holz übertragen

Die oben beschriebene Technik, bei der die Zeichnung als Laserausdruck oder Laserkopie mittels Transfermedium übertragen wird, funktioniert nicht nur auf Fliesen, sondern kann auf fast allen Untergründen angewendet werden.

Auch ein Übertrag auf Holz ist möglich. Um eine Zeichnung auf Holz zu übertragen, gibt es aber noch eine einfachere Methode. Im Unterschied zur Fototransfertechnik reicht hier ein herkömmlicher Tintenstrahldrucker aus. Allerdings darf das Holz nicht behandelt, also weder gestrichen noch lackiert, sein.

 

Die Materialien

  • Ausdruck der Zeichnung mittels Tintenstrahldrucker (ggf. spiegelverkehrt!)
  • Holzbrett oder Holzgegenstand aus rohem Holz
  • transparente, klare Prospekthülle mit glatter Oberfläche und ein Blatt Papier
  • Lineal, Scheckkarte oder ähnlicher Gegenstand als Rakel
  • Schere
  • Klarlack zum Sprühen

 

So wird’s gemacht

Als erstes wird die weiße Abheftlasche der Prospekthülle abgeschnitten. Wichtig dabei ist aber, dass wirklich nur die weiße Lasche weggeschnitten wird und die Schweißnaht daneben unversehrt bleibt. Die Hülle soll nämlich nach wie vor als Hülle mit drei geschlossenen Seiten erhalten bleiben. In die Hülle wird dann das Blatt Papier eingelegt, um die Hülle für das Bedrucken zu stabilisieren. Beim Einlegen in den Drucker sollte die Hülle so positioniert werden, dass die geschlossene Kante nach vorne zeigt und zuerst eingezogen wird. Zieht der Drucker die offene Seite ein, könnte er sich verhaken und ein Papierstau wäre die Folge.

Nun wird die Zeichnung ganz normal mit dem heimischen Drucker auf die Hülle ausgedruckt. Ist der Druck fertig, wird das Papier aus der Hülle entnommen. Dadurch ist nämlich besser zu sehen, wo sich das Motiv befindet. Dann wird die Hülle mit der bedruckten Seite nach unten auf das Holz aufgelegt. Anschließend wird mit dem Rakel mehrere Male fest über die Folie gestrichen, und zwar immer von der Mitte zum Rand hin. Damit nichts verrutscht, sollte die Hülle dabei mit einer Hand gut festgehalten werden. Danach wird die Hülle vorsichtig wieder abgenommen. Die Zeichnung sollte nun auf das Holz übertragen sein. Die Tinte muss jetzt gut trocknen, am besten über Nacht.

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Um die Zeichnung zu versiegeln, kann eine dünne Schicht Klarlack aufgesprüht werden. Sprühlack ist deshalb die bessere Wahl, weil sich die Tinte wieder anlösen und verschmieren könnte, wenn der Klarlack mit dem Pinsel aufgetragen wird. Ist der Klarlack trocken, ist die Zeichnung auf Holz fertig.

 

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