Anleitung zum Zeichnen und Malen auf Metall
Während Skizzen und Zeichnungen meist auf Papier angefertigt werden, nutzt die Malerei auch Materialien wie Malkarton, Leinwand, Holzplatten oder Glas als Malgründe. Ein weiterer Untergrund, der sich ebenfalls sehr gut für Zeichnungen und Malereien eignet, ist Metall.

Welche Metalle sich aber konkret als Untergründe eignen und welche Farben in welcher Technik aufgetragen werden können, erklären die folgenden Anleitungen zum Zeichnen und Malen auf Metall.
Inhalt
- 1 Anleitung: Zeichnen und Malen auf Blechdosen
- 2 Anleitung: Zeichnen und Malen auf Aluminium oder Blech
- 3 Anleitung: Zeichnen und Malen auf Edelstahl
- 4 Anleitung: Zeichnen und Malen auf Kupfer und Messing
- 5 Anleitung: Verzinkter Stahl/Zinkblech & „schwierige“ Untergründe
- 6 Farben & Techniken – was womit gut funktioniert
- 7 Bonus: Anleitung: Zeichnen und Malen auf Emaille
Anleitung: Zeichnen und Malen auf Blechdosen
In vermutlich jedem Haushalt finden sich allerlei Blechdosen, beispielsweise von Keksen oder Tee. Sind diese Blechdosen im Laufe der Zeit nicht mehr ganz so ansehnlich, müssen sie nicht weggeworfen werden, denn sie eignen sich hervorragend, um sie mit Zeichnungen und Bildern zu verzieren.
Zum Zeichnen oder Malen werden neben den Blechdosen
- Schleifpapier,
· Sprühlack in Schwarz, Weiß oder einer anderen Farbe,
· Porzellanmalfarben oder Zelluloselacke,
· Pinsel in verschiedenen Stärken und
· Klarlack benötigt.
Zunächst wird die Blechdose nun gründlich mit Schleifpapier abgeschliffen, bis die Oberfläche sauber und glatt ist. Anschließend wird die Blechdose mit Sprühlack grundiert.
Besonders edel sehen übrigens Blechdosen aus, die mit schwarzer Farbe grundiert und dann mit bunten Motiven verziert werden, aber letztlich bleiben die Farbgestaltung und die Motivwahl natürlich dem eigenen Geschmack überlassen.
Wenn die Grundierung getrocknet ist, wird die Farbschicht mit feinem Sandpapier leicht angeraut. Danach wird das Motiv in groben Zügen angelegt. Das bedeutet, die Grundrisse werden gezeichnet und die ersten Farbflächen ausgemalt.
Nachdem das Grundmuster getrocknet ist, werden erste Details mit einem feineren Pinsel aufgemalt. Diese Farbschichten müssen nun ebenfalls trocknen, danach werden weitere Details und Feinheiten mit einem noch feineren Pinsel gestaltet.
Sind die Gestaltung abgeschlossen und die Farbschichten vollständig trocken, wird die gesamte Blechdose mit einer Schicht Klarlack versiegelt.
Anleitung: Zeichnen und Malen auf Aluminium oder Blech
Vor allem im Garten und generell im Außenbereich finden sich allerlei Gegenstände aus Aluminium und Blech. Um diese Gegenstände optisch etwas interessanter zu gestalten oder Gebrauchsspuren und Witterungseinflüsse zu kaschieren, können sie bunt bemalt werden.
Zum Gestalten der Blechtonne, des Alugeschirrs, des Wetterhahnes oder des Briefkastens werden
- Stahlwolle,
· Terpentin,
· Metall- oder Glasmalfarben sowie
· Pinsel in verschiedenen Stärken benötigt.
Zunächst wird der jeweilige Gegenstand mithilfe von Stahlwolle und Terpentin gründlich gereinigt. Anschließend wird die erste Farbe aufgetragen, die die Grundierung bildet.
Wenn diese Farbschicht getrocknet ist, werden nach und nach alle weiteren Farbschichten aufgetragen. Kleine Details und Feinheiten werden mit zunehmend feinen Pinseln gemalt. Wird dabei in eine noch feuchte Farbfläche gemalt, vermischen sich die Farben leicht miteinander.
Besondere Effekte können außerdem erzielt werden, indem ein Kamm, eine Bürste, eine Gabel, der Pinselstiel oder ein anderer Gegenstand durch eine aufgetragene, noch feuchte Farbschicht gezogen wird. Dadurch wird die Farbschicht nämlich teilweise wieder abgenommen und durch die darunterliegende Farbschicht entsteht ein Muster.

Anleitung: Zeichnen und Malen auf Edelstahl
Edelstahl ist hart, glatt und von Natur aus passiv – schön, aber für Farbe zunächst „zu perfekt“.
Material:
- Schleifvlies (fein), Nassschleifpapier P400–P800
- Isopropanol oder Aceton zum Entfetten
- selbstätzender Haftgrund (Haftvermittler) oder 2K-Epoxy-Grundierung
- Acryl- oder Alkydlacke, alternativ PU-/Epoxidlacke für hohe Beanspruchung
- Pinsel/Rollen + optional Airbrush, UV-beständiger Klarlack (matt/seidenmatt/glänzend)
Vorgehen:
- Oberfläche mit Vlies mattieren (gleichmäßiges Schliffbild), gründlich entfetten.
- Dünn grundieren (Haftgrund oder 2K-Epoxy). Trocknen lassen, ganz fein anschleifen (P800).
- Motiv anlegen (Skizze), Grundfarben deckend auftragen, trocknen lassen.
- Details in 2–3 Lasur-/Deckschichten ausarbeiten.
- Nach vollständiger Durchtrocknung mit UV-beständigem Klarlack versiegeln (2–3 dünne Schichten).
Tipp: Auf Edelstahl funktionieren Acrylmarker/Lackstifte hervorragend für Linien und Typografie.

Anleitung: Zeichnen und Malen auf Kupfer und Messing
Diese Buntmetalle bieten warme Töne – Patina inklusive.
Material: wie oben, zusätzlich optional Patina-Fluids (für Alterungseffekte).
Vorgehen:
- Politurreste/Öle restlos entfernen (Aceton).
- Wichtig: Mit selbstätzendem Primer arbeiten – er „ankratzt“ die Metalloberfläche chemisch.
- Farbauftrag wie gewohnt; für edle Effekte Lasuren und Sgraffito (fein ankratzen der noch feuchten Schicht) einsetzen.
- Patina-Effekte immer zwischen zwei Klarlacken schützen (Sandwich: Lack – Patina – Lack).
Hinweis: Kupfer reagiert – leichte Oxidationen sind normal und gewollt, wenn sie sauber versiegelt werden.
Anleitung: Verzinkter Stahl/Zinkblech & „schwierige“ Untergründe
Zinkoberflächen (Dachrinnen, Eimer, Wannen) neigen zu Trennschichten.
So hält’s trotzdem:
mit Ammoniak-/Essig-Wasser oder speziellem Zinkreiniger entfetten/abbeizen, danach neutral abwaschen und trocknen
Zinkphosphat-Grundierung oder Zink-Haftgrund einsetzen
dünne Schichten! Zu dicke Lagen → Spannungsrisse/Abblättern

Farben & Techniken – was womit gut funktioniert
- Acrylfarben (wasserbasiert): universell, schnell trocken, geruchsarm; ideal für Innenräume, Details, Lasuren.
- Alkyd/Emaillelacke (lösemittelhaltig): harte, glatte Oberfläche; gut für Gebrauchsgegenstände.
- Ölfarben: brillante Pigmente, lange Offenzeit; auf grundiertem Metall möglich, Trocknung dauert.
- PU-/Epoxi-Lacke (1K/2K): sehr strapazierfähig (Tische, Außenbereich).
- Marker & Stifte: Acrylmarker, Lackstifte, Ölkreidestifte für Konturen, Schrift, feine Ornamente.
- Spezial: Alkohol-Tinten auf glatten Metalllacken für marmorierte Effekte; Airbrush für weiche Verläufe.
Cure statt nur „trocken“: Mechanische Belastbarkeit entsteht oft erst nach 5–7 Tagen (bei 2K nach Herstellerangabe). Plane diese Zeit ein.
Outdoor-Haltbarkeit & Versiegelung
Was soll das Objekt aushalten – Sonne, Regen, Frost?
- Korrosionsschutz zuerst (Grundierung passend zum Metall).
- UV-beständiger Klarlack (Acryl- oder PU-Basis) in mehreren dünnen Schichten.
- Kanten und Grate extra versiegeln (hier beginnt Abplatzung zuerst).
- Für Garten/Briefkasten: 2K-PU-Klarlack für maximale Witterungsbeständigkeit.
Sicherheit & sauberes Arbeiten
Immer entfetten (Isopropanol/Aceton) – Fingerabdrücke sind Trennmittel.
In geschlossenen Räumen: Atemschutz A2/P2, lüften, keine offenen Flammen.
Alte Emaille/Metalle: vorarbeiten, um Bleifarbe auszuschließen; beim Schleifen Staubmaske tragen.
Lösemittel und Lappen brandsicher lagern/entsorgen.
Häufige Fehler – schnelle Abhilfe
- Farbe perlt ab → Untergrund fettig oder zu glatt → neu entfetten, feiner Anschliff, Haftgrund.
- Abblättern an Kanten → zu dicke Schichten/kein Grundierschutz → Kante brechen, dünn schichten, versiegeln.
- Streifenbildung → falscher Pinsel/zu trockener Auftrag → weicher Synthetikpinsel/feine Rolle, ggf. Fließverbesserer.
- Rostunterwanderung (Stahl) → Korrosion nicht vollständig entfernt → bis aufs Metall schleifen, Rostschutzgrund.

Pflege & Reinigung bemalter Metallobjekte
- Erste 7–10 Tage nur trocken abstauben, dann mild feucht wischen.
- Keine Scheuermittel/Alkohol auf Klarlacken.
- Bei Außenobjekten alle 1–2 Jahre Klarlack auffrischen (dünne Nachlage).
Mini-Checkliste
- Metalltyp bestimmt (Edelstahl, Kupfer, Messing, Zink, Stahl)
- entfettet & mattiert
- passender Primer (ätzend/Zinkphosphat/2K-Epoxy)
- passende Farbe gewählt (Acryl, Alkyd, Öl, PU/Epoxy)
- dünn geschichtet, Zwischenschliffe
- UV-Klarlack in 2–3 Lagen
- „Cure-Zeit“ eingeplant

Bonus: Anleitung: Zeichnen und Malen auf Emaille
Aus einfachem, kostengünstigem Emailgeschirr lassen sich mit wenigen Mitteln echte Designerstücke und Unikate anfertigen.
Hierbei kommen neben dem Emailgeschirr
- Porzellanmalfarben,
· ein Schwamm,
· Acetatfolie, ein Folienstift und ein Cutter,
· Papier, ein Bleistift und Buntstifte sowie
· Klebeband und ein Papptellerzum Einsatz.
Bevor das Gestalten des Emailgeschirrs beginnt, wird das gewünschte Motiv zunächst mit dem Bleistift auf normales Papier gezeichnet und mit Buntstiften koloriert. Diese Zeichnung bildet zum einen die Grundlage für die Schablone, ist zum anderen aber auch eine Orientierungshilfe beim Gestalten.
Dabei darf beim Kolorieren der Skizze durchaus etwas experimentiert werden, damit das Ergebnis später tatsächlich auch den Vorstellungen entspricht.
Auf die fertige Skizze wird nun die Acetatfolie gelegt und die Konturen werden mit dem Folienstift nachgefahren. Anschließend werden die Innenflächen des Motivs mit dem Cuttermesser sorgfältig ausgeschnitten.
Die Schablone wird dann auf dem Emailgeschirr positioniert und mit etwas Klebeband fixiert, damit sie nicht versehentlich verrutschen kann. Nun wird etwas von der Porzellanfarbe auf den Pappteller gegeben.
Als Malwerkzeug wird der Schwamm verwendet, der in kleinere Stücke zerschnitten werden kann. Mit dem Schwamm wird etwas Farbe aufgenommen und die jeweilige Farbfläche ausgefüllt. Wichtig dabei ist aber, nur wenig Farbe aufzunehmen, denn ansonsten könnte die Farbe unter die Schablone laufen.
Für jede neue Farbe wird ein neues Schwammstück verwendet, es sei denn, es sollen Mischtöne entstehen. In diesem Fall kann eine neue Farbe auch mit einem bereits mit Farbe benetzten Schwamm aufgenommen werden.
Sind alle Flächen mit Farbe ausgefüllt, wird die Schablone vorsichtig abgenommen. Wer möchte, kann kleine Details nun noch mit einem Pinsel gestalten.

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Thema: Anleitung zum Zeichnen und Malen auf Metall
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