Für viele sind das Zeichnen, das Skizzieren oder das Malen ein Hobby, dem sie in ihrer Freizeit nachgehen. Es gibt allerdings genauso auch Zeichner, die das Zeichnen zu ihrem Beruf gemacht haben. Nun werden dabei viele sicherlich zunächst an einen Zeichner denken, der als Technischer Zeichner, als Bauzeichner oder als CAD-Fachkraft tätig ist.
Dabei gibt es eine sehr breite Platte an Berufsbildern, bei denen das Zeichnen und Skizzieren zu den wichtigsten Bestandteilen des Berufsalltags gehört.
Zwei dieser Berufsbilder sind der Comiczeichner und der Schnellzeichner und hier diese beiden Berufe im Berufsportrait:
Comiczeichner
Die Tätigkeit
Comiczeichner erfinden und entwerfen Comics, angefangen bei der zeichnerischen Umsetzung der Geschichten bis hin zum Erstellen der Texte. Dabei kennzeichnen sich Comics oft durch abenteuerliche, phantastische, komische oder groteske Inhalte und nicht selten werden die Geschichten rund um die Comic-Helden über viele Jahre fortgeführt.
Arbeiten Comiczeichner als freie Autoren fällt auch die Vermarktung der Comicalben in ihren Zuständigkeitsbereich. Die Arbeit von Comiczeichnern gliedert sich in mehrere Arbeitsschritte. Am Anfang steht die Idee, um die herum eine Geschichte konstruiert und auf dem Storyboard entwickelt wird. Nach dem Verfassen von passenden Texten werden die einzelnen Comicfiguren erdacht und zeichnerisch umgesetzt.
Einige Comiczeichner zeichnen von Anfang mit dem Computer und arbeiten hier Bild für Bild aus. Andere Comiczeichner erstellen ihre Zeichnungen zunächst von Hand, schwärzen die Linie der Skizzen mit Tusche und ergänzen die Farben dann meist mithilfe des Computers und spezieller Grafiksoftware.
Der Arbeitsplatz
Comiczeichner sind in den meisten Fällen freiberuflich tätig, es gibt aber auch Comiczeichner, die bei Buch-, Zeitschriften- und Zeitungsverlagen sowie bei Werbeagenturen, PR-Agenturen oder in Grafikdesignbüros beschäftigt sind. Üblicherweise erbringen Comiczeichner projektbezogene Dienstleistungen, wobei sie sich zwar mit ihren Auftragsgebern abstimmen oder die Konditionen mit Auftraggebern und Verlagen aushandeln, die eigentliche Entwicklung, Umsetzung und Illustration jedoch selbstständig und eigenverantwortlich durchführen.
In aller Regel arbeiten Comiczeichner im Sitzen und entwerfen Figuren von Hand, zeichnen Skizzen, schwärzen Zeichnungen mit Tusche oder erstellen Zeichnungen per Computer.
Neben dem Beherrschen von unterschiedlichen Zeichentechniken sowie dem sicheren Umgang mit Bildbearbeitungs- und Animationssoftware benötigen Comiczeichner vor allem künstlerisches Talent, Kreativität und Witz. Im Hinblick auf die Vermarktung sind daneben auch Kommunikationsstärke und Verhandlungsgeschick gefragt.
Der Zugang
Um als Comiczeichner tätig zu werden, gibt es keinen vorgeschriebenen Ausbildungsweg. Dennoch kann sich eine Ausbildung oder ein Studium im Bereich Kunst oder Grafik als sehr vorteilhaft erweisen. Ausbildungen zum Designer für Grafikdesign, Game-Designer oder Kunstmaler stellen dabei typische Zugangswege dar, eine Jobalternative ist durch das Berufsbild des Trickfilmzeichners gegeben.
Schnellzeichner
Die Tätigkeit
Schellzeichner, die auch als Portraitzeichner bezeichnet werden, sind in unterschiedlichen Bereichen tätigen. So arbeiten sie beispielsweise auf Kleinkunstbühnen, in Unterhaltungssendungen, bei Events wie Firmenveranstaltungen, Messen und Empfängen oder in Fußgängerzonen.
Hier stellen sie Portraitzeichnungen von Gästen und Kunden her, üblicherweise auf einer Staffelei oder einem Malbrett und mit Papier, Stiften, Kohle sowie teils ergänzt durch Aquarellfarben. Daneben sind Schnellzeichner dort tätig, wo Fotos oder Filmaufnahmen nicht möglich sind, beispielsweise in Gerichtssälen.
Hier besteht die Aufgabe von Schnellzeichnern darin, die anwesenden Personen aus verschiedenen Blickwinkeln zeichnerisch dazustellen und damit festzuhalten.
Der Arbeitsplatz
Schnellzeichner arbeiten in aller Regel im Sitzen. Neben dem zeichnerischen Können, dem Beherrschen von unterschiedlichen Zeichentechniken und dem sicheren Umgang mit ihren Malmitteln müssen Schnellzeichner vor allem viel Einfühlungsvermögen und ein ausgeprägtes Gespür für die charakteristischen Merkmale ihrer Modelle mitbringen. Hierzu gehört nicht nur, die optischen Merkmale zeichnerisch umzusetzen, sondern auch Gefühlsregungen zu erkennen und nachzuvollziehen.
Außerdem gehören eine gewisse Schlagfertigkeit, Argumentationsstärke sowie Unterhaltungstalent zu den wichtigen Voraussetzungen, etwa wenn es darum geht, Kunden auf Märkten und Messen zu überzeugen oder bei Veranstaltungen in die Aktionen mit einzubeziehen. Hier spielt dann auch die richtige Deutung der Kundenaussagen eine zentrale Rolle, denn nur so kann die Zeichnung letztlich den vom Kunden gewünschten Charakter haben und beispielsweise sachlich, witzig, frech, ironisch oder schmeichelhaft sein.
Schnellzeichner sind in aller Regel freischaffend tätig, weshalb es für sie elementar ist, sich einen Kundenstamm aufzubauen und mit ihren Fähigkeiten zu überzeugen. Insofern sind die Arbeitszeiten meist flexibel planbar, allerdings setzt eine erfolgreiche Tätigkeit ein hohes Maß an Engagement und teils auch Reisebereitschaft voraus.
Der Zugang
Auch für den Schnellzeichner gibt es letztlich keinen vorgeschriebenen Zugangsweg, typischerweise bilden jedoch Berufsbilder wie Grafikdesigner, Gestalter mit Fachrichtung Werbe- und Mediengestaltung oder Kunstmaler die Basis für die Berufstätigkeit. Als Alternativberuf bietet sich eine Tätigkeit als Karikaturist an.
Weiterführende Berichte über das zeichnen und die Malerei:
Anleitung – Zeichnen von Mund und Lippen
Anleitung – selbstgemachte Kreide zum Zeichnen
Anleitung zum räumlichen Zeichnen
Grundanleitung – Kolorieren mit Buntstiften
Anleitung für Schraffuren beim Zeichnen
Bildträger für Zeichnungen und Skizzen
Thema: Berufsportraits: Comiczeichner und Schnellzeichner
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