Kolorieren mit Markern – Infos und Tipps
Möchte es der Zeichner nicht bei einer klassischen Schwarz-Weiß-Zeichnung belassen, kann er das Motiv kolorieren. Buntstifte, Pastellkreide, Filzstifte oder Aquarellfarben sind dabei zum Beispiel möglich. Aber der Zeichner kann auch zu Markern greifen. Doch was gibt es dabei zu beachten?
Wir haben hilfreiche Infos und erprobte Tipps zum Kolorieren mit Markern zusammengestellt!:
Inhalt
Was zeichnet Marker aus?
Die wichtigste Eigenschaft von Markern ergibt sich daraus, dass sie auf Basis von Alkohol gefertigt sind. Die Alkoholbasis bewirkt, dass die Farbe besser ineinander verläuft. Ungewollte Linien wie bei Filzstiften entstehen nicht.
Marker werden gerne von Zeichnern verwendet, die aus beruflichen Gründen zeichnen oder ihre Zeichnungen aus anderen Gründen professionell kolorieren wollen. Dazu zählen zum Beispiel Grafikdesigner, Innenarchitekten oder Comic- und Mangazeichner.
Professionelle Marker sind leider recht teuer. Ein Stift eines namhaften Herstellers kostet um die fünf bis sechs Euro. Bis ein Basisset mit den wichtigsten Grundfarben beisammen ist, fällt die Investition entsprechend hoch aus.
Tatsächlich ist es für den Anfang aber gar nicht notwendig, sich gleich die hochwertigen Profi-Stifte zuzulegen.
Denn kostengünstigere Marker sind qualitativ durchaus in Ordnung und am Anfang ist ohnehin wichtiger, den richtigen Umgang mit den Stiften zu lernen. Später kann der Zeichner immer noch zu Markern eines anderen Herstellers wechseln.
Das richtige Papier beim Zeichnen und Kolorieren mit Markern
Mindestens genauso wichtig wie die Stifte ist das richtige Papier. Auf Druckerpapier, Zeichenpapier oder Aquarellpapier können Marker ihre besonderen Eigenschaften und einzigartigen Stärken nicht ausspielen. Deshalb sollte sich der Zeichner unbedingt ein spezielles Markerpapier zulegen.
Markerpapier ist im Handel auch unter den Bezeichnungen Layoutpapier oder Illustrationspapier erhältlich. Es saugt die Farbe weniger stark auf als andere Papiere.
Gleichzeitig leuchten die Farben deutlich kräftiger und strahlender. Außerdem trocknet das Spezialpapier die Marker nicht so schnell aus, wodurch die Stifte länger halten.
Erfahrene Künstler arbeiten zwar auch auf anderen Papieren. Allerdings wählen sie das Papier dann sehr bewusst aus, weil sie ein bestimmtes Ziel damit verfolgen und entsprechende Effekte erreichen möchten.
Grundsätzlich sollte für das Zeichnen mit Markern aber ein Markerpapier die Basis bilden.
Ob sich der Zeichner für ein dünnes Markerpapier mit einem Gewicht von 60 bis 80 Gramm pro Quadratmeter oder ein dickes Illustrationspapier mit einem Gewicht ab 170 Gramm pro Quadratmeter entscheidet, bleibt seinem Geschmack überlassen.
Wichtig ist nur, dass er darauf achtet, dass das Papier als „durchschlagfest“ oder „bleedproof“ gekennzeichnet ist.
Durchschlagfest bedeutet, dass die Farbe nicht durch das Papier durchschlägt. Diese Eigenschaft ist beim Zeichnen und Kolorieren mit den alkoholbasierten Markern sehr wichtig.
Das Kolorieren mit Markern
Wie mit jedem Zeichenwerkzeug ist auch beim Malen mit Markern Übung notwendig. Professionelle Künstler, die mit Markern arbeiten, nutzen die Stifte schon seit vielen Jahren und haben im Laufe der Zeit ihren Stil und ihre Techniken perfektioniert.
Sie setzen bei den Markern unterschiedliche Spitzen ein, verwenden Farben zum Nachfüllen und kombinieren in ihren Bildern die Marker mit verschiedenen anderen Stiften und Materialien. Doch bis dahin ist es eben ein weiter Weg.
Neben klassischen Markern gibt es auch die sogenannten Brushmarker. Weil sie eine Pinselspitze haben, kann der Zeichner damit Linien in den verschiedensten Arten ziehen. Sehr dünne Linien sind genauso möglich wie sehr dicke Striche.
Auch Farbverläufe sind mit Brushmarkern einfacher umzusetzen. Dazu muss der Zeichner lediglich den Druck wegnehmen, um den Kontakt zwischen der Spitze und dem Papier zu reduzieren.
Dadurch kann er die Farbe sanft auslaufen lassen.
Die Techniken beim Kolorieren mit Markern
Eine kleine Auswahl an Markern und das geeignete Papier schaffen die Grundlage für kolorierte Zeichnungen. Um möglichst schöne Ergebnisse zu erzielen, sollte der Zeichner aber auch die richtigen Techniken anwenden und die wichtigsten Tricks kennen.
Nass-in-Nass-Technik
Für einheitliche Farbflächen ohne sichtbare Linien oder Übergänge wendet der Zeichner üblicherweise die Nass-in-Nass-Technik an. Dazu malt er in eine Fläche hinein, solange diese noch feucht ist. Die nassen Farben verbinden sich miteinander.
Allerdings ist bei der Nass-in-Nass-Technik Schnelligkeit gefragt. Denn die Farben trocknen recht schnell. Dabei ist die Trocknungszeit umso kürzer, je dicker das Papier ist.
Wir raten deshalb, keine zu großen Flächen auf einmal zu kolorieren. Besser ist, die Flächen kleiner zu halten und sich Schritt für Schritt vorzuarbeiten.
Malen in Schichten
Farbabstufungen und Mischfarben kann der Zeichner gestalten, indem er in Schichten malt. Diese Technik kann er auch anwenden, wenn er große Flächen einheitlich einfärben will.
Für das Schichten koloriert der Zeichner die jeweilige Fläche und lässt die Farbe dann trocknen. Anschließend malt er erneut über die Fläche. Auf diese Weise kann er beliebig viele Farbschichten übereinanderlegen.
Verwendet der Zeichner die gleiche Farbe, kann er durch das Schichten verschiedene Farbabstufungen erreichen. Mit unterschiedlichen Farben entstehen Mischtöne.
Hier ist sinnvoll, mit hellen Farben zu beginnen und sie mit dunkleren Farben zu übermalen.
Denn auch bei Markern haben dunkle Farben eine stärkere Deckkraft. Malt der Zeichner mit einer hellen Farbe über eine dunkle Fläche, kann der Effekt zu schwach werden.
Winkel und Druck beim Malen
Marker gibt es mit spitzen, runden und pinselförmigen Spitzen. Durch die Haltung des Stiftes und den Druck beim Malen kann der Zeichner Einfluss darauf nehmen, wie die Linien aussehen.
Je steiler der Zeichner den Marker hält, desto geringer ist die Auflagefläche der Spitze und desto dünner ist die Linie. Hält er den Marker hingegen flacher, wird die Linie breiter.
Neben dem Winkel beeinflusst auch der Druck das Ergebnis. Für dunkle und kräftige Linien kann der Zeichner den Marker fester aufdrücken. Nimmt er den Druck weg, gleitet der Marker sanfter über das Papier.
Dadurch kann der Zeichner dünne Linien und feine Details gestalten.
Schöne Übergänge wiederum entstehen, wenn der Zeichner den Marker nach einer gezogenen Linie schwungvoll vom Papier abhebt.
Reihenfolge beim Kolorieren
Für die ersten Versuche eignet sich eine Vorlage mit klaren Konturen besonders gut. Eine Comic- oder Mangafigur eignet sich zum Beispiel sehr gut zum Üben. Damit die Konturen nicht verwischen, kann der Zeichner die Skizze zunächst mit dem Bleistift anfertigen und danach mit Tusche nachziehen.
Beim Kolorieren beginnt der Zeichner am besten mit den hellen Farben. Dabei kann er auch gleich die Stellen, die weiß bleiben sollen, umranden. Weiß kann nicht koloriert werden. Deshalb müssen weiße Stellen ausgespart werden.
Hat der Zeichner alle hellen Flächen ausgemalt, kann er mit den dunklen Farben weitermachen. Zum Schluss malt er dann noch Schattierungen mit den dunklen Farben. Fertig!
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Thema: Kolorieren mit Markern – Infos und Tipps
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