Infos und Tipps zum Zeichnen mit Aquarellstiften, Teil 2

Infos und Tipps zum Zeichnen mit Aquarellstiften, Teil 2

Blei- und Buntstifte, Filzstifte, Kreide, Kohle, Tusche: Die Auswahl an Werkzeugen für Zeichnungen und Bilder ist groß. Eine weitere interessante Möglichkeit sind Aquarellstifte. Aquarellstifte haben pinselartige Spitzen und enthalten Farben auf Wasserbasis. Dadurch eignen sie sich prima, um Motive und Schriften zu gestalten oder um Zeichnungen zu kolorieren. In einer kleinen Beitragsreihe stellen wir die vielseitigen Zeichen- und Malwerkzeuge vor.

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Infos und Tipps zum Zeichnen mit Aquarellstiften, Teil 2

Dabei haben wir in Teil 1 erklärt, was Aquarellstifte genau sind. Außerdem haben wir typische Anwendungen genannt. Hier ist Teil 2!:

Welche Arten von Aquarellstiften gibt es?

Möchte der Zeichner mit Aquarellstiften arbeiten, braucht er selbstverständlich solche Stifte. Was völlig logisch und banal klingt, ist dann aber doch nicht ganz so einfach. Denn Aquarellstifte gibt es nicht nur von verschiedenen Herstellern. Vielmehr sind auch die Stifte selbst in mehreren Varianten erhältlich. Dabei unterscheiden sie sich hauptsächlich in der Art der Spitze.

Aquarellstifte mit Kunststoffspitze

Eine Version von Aquarellstiften sind Stifte, die eine Spitze aus Kunststoff haben. Strenggenommen sind diese Stifte keine Pinselstifte oder Brush Pens. Denn anders als bei richtigen Pinselstiften besteht ihre Spitze nicht aus Pinselhaaren, sondern aus einem filzartigen Kunststoff.

Doch das heißt natürlich nicht, dass solche Stifte schlechter sind als Aquarellstifte mit einer Spitze aus Pinselhaaren. Ganz im Gegenteil sind Aquarellstifte mit Kunststoffspitze für Zeichnungen sehr interessant.

Die flexible und zugleich robuste Spitze eignet sich sehr gut, um Linien zu ziehen, kleine Details zu zeichnen oder Schriften zu gestalten. Außerdem kommen Stifte mit einer Kunststoffspitze problemlos mit einem Zeichengrund zurecht, der vergleichsweise rau ist.

Möchte der Zeichner hingegen seine Zeichnungen großflächig kolorieren, sollte er eine andere Variante wählen.

Aquarellstifte mit Filzspitze

Die größte Gruppe bilden Aquarellstifte mit einer kegelförmigen Spitze aus Filz. Sie sind in vielen verschiedenen Größen erhältlich. Mit Größe ist gemeint, dass die Spitzen unterschiedlich breit und verschieden lang sind.

Für die ersten Versuche sind Aquarellstifte mit einer etwas dickeren und kürzeren Filzspitze eine gute Wahl. Denn je länger die Spitze ist, desto größer ist die Gefahr, dass sie beim Zeichnen und Malen umknickt.

Aquarellstifte mit Filzspitze sind Allrounder. Sie eignen sich sowohl für Detailzeichnungen und das Lettering als auch fürs Ausmalen von größeren Flächen. Allerdings neigt die Filzspitze dazu, auszufransen. Deshalb kommen diese Stifte mit einem rauen Zeichengrund weniger gut zurecht.

Aquarellstifte mit Pinselhaarspitze

Aquarellstifte mit einer Spitze aus Pinselhaaren kommen einem Pinsel sehr nahe. Die Spitze besteht aus vielen einzelnen Härchen, die vorne spitz zulaufen. Dadurch kann der Zeichner sowohl dünne Linien ziehen, kleine Details zeichnen und Schriftzüge gestalten als auch flächig malen.

Die Pinselhaar-Spitzen sind sehr langlebig und selbst wenn der Zeichner versehentlich zu stark aufgedrückt hat, richten sich die Pinselhaare wieder auf. Auch raues Papier kann ihnen wenig anhaben.

Allerdings erfordert es etwas Übung, bis Linien wirklich gleichmäßig werden. Denn die feinen Härchen gehen, wie bei einem normalen Pinsel, mitunter auseinander, wenn der Zeichner den Stift ungünstig hält oder zu sehr aufdrückt.

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Weitere Unterschiede

Die Spitze ist das Hauptmerkmal, das Aquarellstifte voneinander unterscheidet. Doch auch die Farben, mit denen die Stifte gefüllt sind, variieren. In diesem Zusammenhang sollte der Zeichner vor allem auf zwei Dinge achten.

Der erste Punkt ist die Wasserlöslichkeit. Nicht alle Pinselstifte sind wasserlöslich. Stattdessen gibt es Pinselstifte, die wasserfeste Farben enthalten. Für Zeichnungen und Schriftzüge sind solche Stifte natürlich geeignet.

Möchte der Zeichner aber Effekte erzeugen, die an Aquarellbilder erinnern, klappt das mit wasserfesten Farben nicht. Deshalb sollte der Zeichner lieber zu wasserlöslichen Aquarellstiften greifen. So hält er sich alle Möglichkeiten offen.

Der zweite Punkt ist die Lichtbeständigkeit. Einige Aquarellstifte neigen zum Verblassen, wenn die Zeichnung längere Zeit Licht ausgesetzt ist. Um das zu vermeiden, sollte der Zeichner darauf achten, dass die Aquarellstifte lichtbeständige Farbe enthalten.

Welcher Malgrund eignet sich für Aquarellstifte?

Neben Aquarellstiften braucht der Zeichner einen geeigneten Zeichen- oder Malgrund. Natürlich spielt hier der persönliche Geschmack eine große Rolle. Allerdings sollte der Zeichner auch berücksichtigen, dass nicht jedes Papier gleichermaßen für Aquarellstifte geeignet ist.

Grundsätzlich ist der Zeichner mit Aquarellpapier am besten beraten. Je nach Beschaffenheit werden Aquarellpapiere in die drei Kategorien fein, mittel und grob eingeteilt.

  • Feines Aquarellpapier hat eine glatte, ebene Oberfläche. Die Farbpartikel dringen nur langsam in das Papier ein. Deshalb kann der Zeichner tolle Aquarelleffekte erzeugen und die Farben direkt auf dem Papier mischen. Allerdings muss er aufpassen, dass er seine Zeichnung nicht aus Versehen verwischt.

  • Mittleres Aquarellpapier hat eine leicht raue Textur. Durch diese Oberfläche fließt die Farbe nicht gleich wieder auseinander. Trotzdem gleitet der Aquarellstift noch gleichmäßig über das Papier. Auf Aquarellpapier mit einer mittleren Körnung kann der Zeichner sowohl Linien und Details zeichnen als auch sanfte Farbübergänge gestalten.

  • Grobes Aquarellpapier hat eine raue Oberfläche. Die Farben betonen die Struktur, wodurch interessante 3D-Effekte entstehen. Für Aquarellstifte mit einer feinen Filzspitze ist grobes Papier aber nicht geeignet. Denn die Spitze würde zu schnell ausfransen.

Für das Zeichnen mit Aquarellstiften sollte sich der Zeichner also für glattes oder höchstens mittleres Aquarellpapier entscheiden. Damit kann er nichts falsch machen. Neben der Textur sollte er dann aber noch auf die Papierstärke achten.

Auf sehr dünnem Papier können schnell Pfützen und Wellen entstehen, wenn etwas mehr Wasser ins Spiel kommt. Deshalb sollte das Aquarellpapier eine Stärke ab 300 Gramm pro Quadratmeter haben. Darauf kann der Zeichner praktisch alle Zeichen- und Maltechniken umsetzen.

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Thorsten Laumann - technischer Zeichner, Marie Koschinski, - Grafikdesign, David Naue, -Mediengestalter und privater Comic-Zeichner, Ferya Gülcan, Künstler Koozal Galerie ,Redakteurin und Betreiberin dieser Webseite, schreiben hier Wissenswertes, Tipps und Anleitungen zum Thema Zeichnen, Malerei, Kunst und Print.

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