Infos und Tipps zum Zeichnen mit Aquarellstiften, Teil 3

Infos und Tipps zum Zeichnen mit Aquarellstiften, Teil 3

Es gibt verschiedene Werkzeuge, zu denen der Zeichner greifen kann. Dazu gehören Blei- und Buntstifte, Tusche, Kreide oder Kohle. Auch Filzstifte und Kugelschreiber eignen sich für Zeichnungen. Eine weitere Möglichkeit sind Aquarellstifte. Aquarellstifte enthalten wasserbasierte Farben und haben Spitzen, die Pinseln ähneln. Sie sind also im Prinzip eine Mischung aus Stift und Pinsel mit Wasserfarbe und eignen sich zum Zeichnen ebenso wie zum Malen und Kolorieren.

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Infos und Tipps zum Zeichnen mit Aquarellstiften, Teil 3

In einer Beitragsreihe schauen wir uns die vielseitigen Zeichenwerkzeuge näher an. Dabei haben wir in den beiden ersten Teilen erklärt, was Aquarellstifte genau sind, wofür sie angewendet werden, wodurch sich die verschiedenen Aquarellstifte voneinander unterscheiden und wie das Papier beschaffen sein sollte.

Jetzt, im letzten Teil 3, schauen wir uns die Techniken beim Zeichnen und Malen mit Aquarellstiften an:

Mit Aquarellstiften Linien zeichnen

Bevor der Zeichner mit Motiven oder Schriften beginnt, sollte er sich zuerst mit dem Aquarellstift vertraut machen. Wichtig dabei ist, dass der Stift gut in der Hand liegt und der Zeichner die Farbe in weichen, fließenden Bewegungen aufs Papier bringen kann.

Am besten erinnert sich der Zeichner an die Zeit zurück, als er in der Grundschule die Schreibschrift gelernt hat. Ähnlich leicht und schwungvoll sollte er nun auch mit dem Aquarellstift Linien auf dem Papier ziehen.

Überhaupt sind Linien das entscheidende Element beim Zeichnen. Denn ein Motiv besteht aus vielen einzelnen Linien und die Kombination von dünnen und dicken, kurzen und langen Linien verleiht dem Motiv Ausdruck.

Beim Zeichnen mit Aquarellstiften verändert sich die Linienstärke durch den Druck. Je stärker der Zeichner die Stiftspitze aufs Papier drückt, desto breiter wird die Linie. Andersherum wird die Linie umso schmaler und feiner, je weniger Druck der Zeichner ausübt.

Der Zeichner sollte zu Beginn einfach verschiedenste Linien zeichnen. So bekommt er ein gutes Gefühl dafür, wie der Stift reagiert und wie das Ergebnis auf dem Papier aussieht, wenn der Zeichner den Druck und auch den Winkel variiert.

Lettering mit Aquarellstiften

Eine typische Anwendung von Aquarellstiften ist das Lettering. Beim Lettering geht es darum, dekorative Buchstaben und Schriften zu gestalten. Ob der Zeichner dabei eher einfache und geradlinige Buchstaben zeichnet, sich für eine verschnörkelte Schrift mit Ornamenten entscheidet oder verschiedene Stile miteinander mixt, bleibt natürlich seinem Geschmack überlassen.

Tipp:

Der Zeichner kann die Buchstaben oder den Schriftzug mit Bleistift vorzeichnen. So hat er eine Skizze und muss die Linien dann nur noch mit dem Aquarellstift nachziehen.

Möchte der Zeichner die Schriften farbig anlegen, kann er zwei Farben innerhalb eines Buchstabens oder einer Linie ineinander übergehen lassen.

Das geht so:

  • Für einen Farbübergang braucht der Zeichner neben Aquarellstiften in zwei verschiedenen Farben ein Stück Folie, einen Teller oder einen anderen Gegenstand, der keine Farbe aufsaugt.

  • Dann gibt der Zeichner einen ordentlichen Klecks der dunkleren Farbe auf die Folie.

  • Anschließend die Spitze des helleren Aquarellstiftes in den Farbklecks tauchen, bis sie die Farbe aufgenommen und sich komplett dunkel eingefärbt hat.

  • Nun kann der Zeichner wie gewohnt mit dem Stift zeichnen. Die Linie beginnt mit der dunkleren Farbe und geht dann allmählich in die hellere Farbe über.

Nach einem Schriftzug ist die dunklere Farbe aufgebraucht und der Aquarellstift hat seine ursprüngliche Farbe wieder. Sollte doch noch etwas von der fremden Farbe in der Spitze verbleiben, kann der Zeichner einfach ein paar Linien ziehen.

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Farben mischen

Der Zeichner kann die Aquarellstifte nutzen, um Linien oder Flächen innerhalb seines Motivs bunt zu gestalten. Beim Mischen von Farben direkt auf dem Papier erweist sich ein sogenannter Wassertankstift als gutes Hilfsmittel. Ein Wassertankstift ist ein Stift mit einer pinselartigen Spitze.

Anders als ein Aquarellstift ist er aber nicht mit Farbe gefüllt, sondern hat einen leeren Tank. Den Tank befüllt der Zeichner mit klarem, sauberem Wasser. Anschließend kann er wie gewohnt mit dem Stift zeichnen, nur dass eben statt Farbe Wasser austritt. Auf diese Weise kann er die aufgetragenen Farben miteinander verwischen und es entstehen sanfte Farbübergänge.

Die Vorgehensweise beim Mischen von Farben ist wie folgt:

  • Für eine Farbmischung braucht der Zeichner mindestens zwei verschiedenfarbige Aquarellstifte.

  • Bevor der Zeichner in seine Zeichnung geht, sollte er auf einem Schmierpapier testen, wie der Farbton aussieht und wirkt, der durchs Mischen entsteht.

  • Mit einer Farbe zeichnet der Zeichner nun seine Linie oder malt die entsprechende Fläche damit aus.

  • Anschließend setzt er mit einer oder mehreren anderen Farben einige Farbkleckse in die Linie oder Fläche.

  • Nun zeichnet oder malt der Zeichner mit dem Wassertankstift so oft über die Linie oder Fläche, bis sich die Farben miteinander vermischt haben und ein gleichmäßiger neuer Farbton entstanden ist.

 Aquarellieren mit Aquarellstiften

Eine weitere typische Anwendung von Aquarellstiften ist das Aquarellieren. Dabei kann der Zeichner Farbflächen anlegen, bei denen eine oder mehrere Farben sanft auslaufen oder ineinander übergehen.

Auch beim Aquarellieren ist der Wassertankstift nützlich. Der Zeichner kann zwar genauso mit einem normalen Pinsel oder einer Sprühflasche arbeiten. Doch mit dem Wassertankstift kann er das Ergebnis besser kontrollieren.

Das Aquarellen kennt verschiedene Techniken. Die Basis-Technik ist aber die Wasser-auf-Farbe-Technik.

Sie funktioniert ähnlich wie das Mischen von Farben:

  • Zunächst trägt der Zeichner eine Farbe auf sein Papier auf.

  • Anschließend kann er eine zweite Farbe als Linie oder Fläche direkt neben die erste Farbe setzen.

  • Nun nimmt der Zeichner den Wassertankstift und führt ihn in kleinen, kreisenden Bewegungen über die beiden Farben. Durch dieses Verwischen verbinden sich die beiden Farben und gehen sanft ineinander über.

Die Technik funktioniert auch, wenn der Zeichner nur mit einer Farbe arbeitet. Geht er mit Wasser über die Fläche, fließt die Farbe auseinander und läuft zu den Rändern hin sanft aus.

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