Die 7 bedeutendsten Künstler der Gegenwart

Sicherlich ist es nicht möglich, die Qualität von Kunstwerken zu messen oder miteinander zu vergleichen. Anderes gilt jedoch für das Renommee eines Künstlers und je höher sein Ansehen in der Kunstwelt ist, desto größer ist seine Bedeutung für den Kunstmarkt.

Seit mittlerweile rund 40 Jahren beleuchtet die Kunstexpertin Linde Rohr-Bongard zahlreiche Aspekte und führt unterschiedlichste Analysen durch, um daraus ein Ranking auf dem internationalen Kunstmarkt abzuleiten. Ihr Magazin genießt weltweites Ansehen und gilt als die einzige tatsächlich zuverlässige Quelle.

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Dabei bewertet und analysiert die Kunstexpertin weniger finanzielle Aspekte, wie beispielsweise die Umsätze oder die Erfolge auf Auktionen. Im Vordergrund stehen vielmehr Aspekte wie beispielweise die Teilnahmen an Einzelausstellungen in bedeutenden Museen und an Gruppenausstellungen, die Ankäufe von Museen oder Rezessionen in angesehenen Kunstfachzeitschriften.   

Aus all diesen Analysen und Urteilen ergibt sich dann eine Rangliste und hier die sieben bedeutendsten Künstler der Gegenwart im Kurzportrait: 

1. Georg Baselitz

Georg Baselitz ist ein deutscher Maler und Bildhauer, der 1938 als Hans-Georg Kern zur Welt kam. Sein Künstlername, den er seit 1961 verwendet, ist angelehnt an seinen Geburtsort Deutschbaselitz in der ehemaligen DDR.

Baselitz studierte Malerei an den Hochschulen für bildende Künste in Ost- und Westberlin. Durch seine starke Persönlichkeit und seine teils obszönen Werke provoziert Baselitz und nimmt es gerne in Kauf, anzuecken. So wurden beispielsweise bei seiner ersten Einzelausstellung 1963 die Bilder „Die große Nacht im Eimer“ und „Der nackte Mann“, die einen Jungen beim Onanieren darstellen, beschlagnahmt.

Nach rund 30 Jahren auf seinem Schloss in Hildesheim zog Baselitz 2006 nach Buch am Ammersee, wo er seitdem lebt und arbeitet. Seine erste Außenskulptur wurde im Mai 2009 im Kloster Dalheim ausgestellt. „Volk Ding Zero“ ist eine über drei Meter hohe Skulptur aus Bronze, die ganz in kräftigem Blau einen sitzenden Mann zeigt, der nachdenklich seinen Kopf in die rechte Hand stützt.

Im gleichen Jahr wurde der Künstler mit dem Cologne-Fine-Art-Preis ausgezeichnet, der vom Bundesverband Deutscher Galeristen und Editionen vergeben wird. 

2. Gerhard Richter

Gerhard Richter gehört schon lange zu den sehr bedeutenden Künstlern der Gegenwart. 1932 in Dresden geboren, absolvierte er zunächst eine Ausbildung als Schriften-, Werbe- und Bühnenmaler. Danach studierte er an der Akademie in Dresden und übernahm zahlreiche Staatsaufträge der ehemaligen DDR. In erster Linie handelte es sich dabei um Deckenfresken. In den 1960er-Jahren gab es gemeinsame Ausstellungen mit Sigmar Polke, Konrad Lueg und Manfred Kuttner.

Sie kreierten den sogenannten Kapitalistischen Realismus, der eine Ironie des Sozialistischen Realismus war und die westliche Konsumgesellschaft kritisch hinterfragte. 1972 war Richter Teil der Werkgruppe 48 Portraits, die Deutschland auf der Biennale in Venedig vertrat. Mittlerweile sechsmal waren Richters Werke auf der Documenta in Kassel vertreten und 1997 wurde er mit dem Documenta-Preis ausgezeichnet.

Charakteristisch für Richter sind seine fotorealistischen Gemälde, die durch Verwischen verfremdet sind. Zu seinen berühmtesten Werken gehören beispielsweise seine Darstellung der Niagarafälle oder das Bild seiner Tochter Betty im Sweatshirt mit rot-weißem Blumenmuster. 

3. Bruce Naumann

Der US-amerikanische Künstler absolvierte ein Mathematik-, Physik- und Kunststudium und lehrte viele Jahre am Art Institute von San Francisco. Sein Markenzeichen ist seine Vielseitigkeit, die er immer wieder in überraschend neuen Kunstwerken in den Bereichen Malerei, Bildhauerei, Fotografie, Videokunst, Film, Performance oder Klanginstallationen unter Beweis stellt. 

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Naumann lebt und arbeitet seit 1989 in New Mexico. Zwischen 1968 und 1992 stellte er fünfmal auf der Documenta in Kassel aus. 1999 erhielt er auf der Biennale in Venedig den Goldenen Löwen als bester Künstler, 10 Jahre später für den besten internationalen Beitrag. 

4. Sigmar Polke

Der deutsche Maler und Fotograf kam 1941 in Schlesien zur Welt und zog 1953 in die Nähe von Düsseldorf. Polke absolvierte eine Lehre als Glasmaler und studierte anschließend an der Kunstakademie Düsseldorf.

Seinen ersten Preis, den Kunstpreis der Jugend, erhielt Polke 1966, darauf folgte seine erste Einzelausstellung. In den 1980er-Jahren widmete sich Polke hauptsächlich der Fotografie, 1986 wurde er mit dem Goldenen Löwen in Venedig ausgezeichnet.

Polkes Markenzeichen ist der ironische Umgang mit der Konsumwelt, der sich in seinen Werken widerspiegelt, die in den postmodernen Realismus einzuordnen sind und sich durch Spannung, Kritik und einen oft experimentellen Charakter auszeichnen. Die bekanntesten Werke Polkes sind „Der Kapitän und das brennende Schiff“ oder das aus Buchstaben bestehende „Schwarz-Weiß-Bild von Andy Warhol“.   

5. Maurizio Cattelan

Der italienische Künstler kam 1960 in Padua zur Welt und arbeitete nach eigenen Angaben vor seiner Karriere als Künstler in einem Leichenschauhaus und dem Souvenirshop eines Klosters. 1990 zog Cattelan nach Mailand, 1993 nach New York. Um das Geld für seine Reise in die USA zusammenzubekommen, erfand Cattelan einen mit 10.000 US Dollar dotierten Kunstpreis.

Zu den Bedingungen gehörte, dass der Preisträger ein Jahr lang an keinen Ausstellungen teilnehmen durfte, sondern sich ähnlich wie die russische Romanfigur Oblomow dem Müßiggang hinzugeben hatte. Nachdem kein Künstler den Preis annehmen wollte, zeichnete sich Cattelan kurzerhand selbst aus.  

Zu Cattelans Markenzeichen gehört die absurd komische Komposition von lebensechten Nachbauten von Menschen und Tieren, oft kombiniert mit einer ordentlichen Portion schwarzem Humor. Beispiele hierfür sind seine Darstellung von Papst Johannes Paul II oder Adolf Hitler.

Seinen eigenen Angaben zufolge klaut der Künstler Ideen von anderen Künstlern und lässt seine Skizzen von Handwerkern umsetzen, die begabter sind als er. Wie viel Glauben seinen Geschichten geschenkt wird, darf dabei jeder für sich selbst entscheiden.  

6. Olafür Eliasson

Der Däne ist ein Erfinder, Physiker und Konstrukteur, der seine Kunstwerke aus Wasser, Licht, Luft und Spiegeln erschafft.

Eliasson studierte an der Königlich-Dänischen Kunstakademie und betreibt mittlerweile eine Kunstfabrik mit 30 Angestellten in Berlin, die ihm bei der Umsetzung seiner Werke helfen.

Eliassons Ziel ist, mittels Phänomenen physikalischer Natur für jeden verständliche Kunstwerke und Orte der Entspannung zu schaffen. Seine Kunstwerke sollen für sich sprechen und keiner aufwändigen Erklärungen bedürfen.  

7. Anselm Kiefer

Der deutsche Künstler ist 1945 als Sohn eines Zeichenlehrers geboren und wandte sich der Kunst erst nach einem Literatur-, Jura- und Linguistikstudium zu. Bildende Kunst studierte Kiefer in Freiburg und Karlsruhe, bevor er als Schüler von Joseph Beuys nach Düsseldorf wechselte.

Seit Anfang der 1990er-Jahre lebt und arbeitet Kiefer in Frankreich.

Als Inspirationsquelle dienen Kiefer die großen Meisterwerke der Literatur und zu den berühmtesten Werken Kiefers gehören „Zweistromland“ und „Palmsonntag“.

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Thorsten Laumann - technischer Zeichner, Marie Koschinski, - Grafikdesign, David Naue, -Mediengestalter und privater Comic-Zeichner, Ferya Gülcan, Künstler Koozal Galerie ,Redakteurin und Betreiberin dieser Webseite, schreiben hier Wissenswertes, Tipps und Anleitungen zum Thema Zeichnen, Malerei, Kunst und Print.

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