Zeichnungen müssen keineswegs immer nur Schwarz-Weiß bleiben, sondern können durchaus im Nachhinein auch koloriert werden. Anders als in der Malerei, bei der die Farben ein gestalterisches und darstellendes Element sind, stellt die Farbgebung beim Zeichnen aber nur ein ergänzendes Mittel dar.
Aus diesem Grund werden sämtliche Konturen gezeichnet und erst wenn die eigentliche Zeichnung fertig ist, werden die jeweiligen Flächen ausgemalt.
Nun klingt dies eigentlich recht einfach, aber in der Praxis zeigt sich oft, dass es gar nicht so leicht ist, tatsächlich nur innerhalb der Konturen zu malen. Gerade bei den ersten Versuchen geht doch der eine oder andere Strich über die vorgezeichnete Linie hinaus. Hier sind also, wie beim eigentlichen Zeichnen auch, Übung und ein wenig Geduld gefragt.
Für diejenigen, die sich fragen, wie Zeichnungen denn nun richtig koloriert werden, fasst die folgende Übersicht die wichtigsten Infos und Tipps zusammen:
Anleitung zum Kolorieren von Zeichnungen
Ob die Zeichnung, die später koloriert werden soll, mit einem Bleistift, einem Filzstift, Tusche oder Kohle angefertigt wird, bleibt grundsätzlich dem eigenen Geschmack überlassen. Für das nachträgliche Kolorieren ist jedoch hilfreich, wenn die Zeichnung klare, gut erkennbare Konturen hat, die außerdem versehentlich auch nicht verwischt werden können.
Vor allem wenn die Zeichnung mit Buntstiften koloriert und die ausgemalten Flächen für besondere Effekte mit dem Finger oder dem Radiergummi bearbeitet werden sollen, bietet es sich daher an, die Zeichnung mit einem wischfesten Medium anzufertigen. So kann die Skizze beispielsweise mit dem Bleistift angefertigt und anschließend mit einem Tuschestift nachgefahren werden. Bei nahezu allen Malmitteln ist es so, dass die dunkleren Farben stärker decken als die hellen.
Zudem ist es bei vielen Malmitteln nicht möglich, Flächen nachträglich mit weißer Farbe auszumalen. Aus diesem Grund werden Flächen, die weiß bleiben sollen, beim Kolorieren ausgespart. Koloriert wird dann von hell nach dunkel. Zuerst werden also nach und nach die hellen Flächen ausgemalt, anschließend die dunklen Flächen. Schatten und schwarze Flächen kommen zum Schluss an die Reihe.
Basiswissen zum Kolorieren von Zeichnungen mit unterschiedlichen Malmitteln
Um Zeichnungen zu kolorieren, können verschiedene Malmittel verwendet werden. Am häufigsten kommen jedoch Buntstifte, Filzstifte, Marker und Wachsmalstifte zum Einsatz.
Buntstifte decken eine Fläche nie ganz vollständig, sondern das Papier schimmert immer noch ein wenig durch. Flächen, die bereits koloriert sind, lassen sich später auch mit einem weißen Buntstift nicht mehr mit weißer Farbe ausmalen. Hier würde die bereits vermalte Farbe immer zu sehen bleiben, weshalb Flächen, die weiß bleiben sollen, beim Ausmalen ausgespart werden. Um die Farben miteinander zu mischen, wird eine Fläche leicht mit einer Farbe ausgemalt.
Anschließend wird die gleiche Fläche mit einer oder mehreren weiteren Farben übermalt. Sollen die einzelnen Farben nicht mehr erkennbar sein, kann die Fläche anschließend mit dem Finger oder dem Radiergummi bearbeitet werden, wodurch sich eine recht gleichmäßige Mischfarbe ergibt. Wichtig beim Kolorieren mit Buntstiften ist, dass die Stifte regelmäßig angespitzt werden.
Dadurch ist es nämlich wesentlich leichter, auch kleine Winkel und Ecken auszumalen, ohne über die Fläche hinauszumalen. Zudem sollte der Stift bequem in der Hand liegen. Dazu wird er nicht zu weit unten locker zwischen dem Zeigefinger und dem Daumen gehalten und mit dem Mittelfinger abgestützt. Diese Stifthaltung bietet den Vorteil, dass der Zeichner gut sehen kann, wo er gerade malt.
Filzstifte bieten den großen Vorteil, dass sie einen deckenden Farbauftrag ermöglichen. Kleiner Nachteil ist aber, dass der Farbauftrag fleckig werden kann, weil die bereits gemalten Linien sichtbar bleiben. Um Mischfarben zu erzeugen, wird eine Fläche nacheinander mit mehreren Farben übermalt.
Begonnen wird dabei immer mit der hellsten Farbe, denn eine bereits dunkel ausgemalte Fläche lässt sich nicht mehr aufhellen. Weiße Flächen werden nicht ausgemalt, denn es ist nicht möglich, eine farbige Fläche in eine weiße Fläche zu verwandeln.
Marker ähneln vom Grundprinzip her Filzstiften, bieten aber den Vorteil, dass keine fleckigen Farbaufträge entstehen, weil die Farben ohne sichtbare Linien ineinander verlaufen. Marker auf Alkoholbasis werden daher gerne im beruflichen Bereich und von professionellen Zeichnern verwendet.
Allerdings sind hochwertige Marker deutlich teurer als Filzstifte und der Umgang erfordert etwas Übung. Ratsam ist außerdem, ein spezielles Markerpapier zu verwenden. Dies begründet sich zum einen damit, dass Markerpapier die Farbe nicht so schnell aufsaugt, und die Farben zum anderen eine intensivere Leuchtkraft haben als auf gewöhnlichem Zeichenpapier.
Ähnlich wie bei Filzstiften können auch mit Markern keine weißen Flächen gemalt werden. Um Farben miteinander zu mischen, wird die Fläche erst mit helleren Farben ausgemalt und anschließend mit dunkleren Farben übermalt. Dabei sollten die Farben aufgetragen werden, solange die zuerst vermalten Farben noch feucht sind, denn dadurch verlaufen die Farben ineinander und bilden gleichmäßige Mischtöne.
Wachsmalstifte sind im Hinblick auf ihre Eigenschaften mit Buntstiften vergleichbar. Auch bei Wachsmalstiften schimmert der Untergrund also immer ein wenig durch. Flächen, die weiß bleiben sollen, werden beim Kolorieren daher ausgespart.
Um Mischfarben mit Wachsmalstiften zu erzeugen, wird die Fläche nicht allzu deckend mit der ersten Farbe ausgemalt. Danach wird die Fläche mit weiteren Farben übermalt, bis der gewünschte Farbton erreicht ist. Damit auch kleine Ecken und die Flächen bis zu den Rändern ausgemalt werden können, sollten Wachsmalstifte regelmäßig angespitzt werden.
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Thema: Anleitung zum Kolorieren von Zeichnungen
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