7 Motivationstipps rund ums Zeichnen
Viele möchten gerne zeichnen und bewundern die Arbeiten anderer. Doch sie trauen es sich nicht zu, selbst zu Stift und Papier zu greifen, oder geben enttäuscht auf, wenn ein Motiv nicht gleich auf Anhieb gelingt. Manchmal fehlt auch einfach der notwendige Antrieb, um die Zeichenmaterialien wieder aus der Schublade zu kramen und mit dem Zeichnen weiterzumachen.
Dabei mangelt es in den wenigsten Fällen am Zeichentalent, sondern dem Zeichner steht vielmehr seine eigene Einstellung im Weg.
Damit das nicht so bleibt, sind hier sieben Motivationstipps rund ums Zeichnen!:
Inhalt
- 1 Motivationstipp 1: Nicht darüber nachdenken, sondern zeichnen!
- 1.1 Motivationstipp 2: Alle Gelegenheiten zum Zeichnen nutzen!
- 1.2 Motivationstipp 3: Es gibt keine falschen Zeichnungen!
- 1.3 Motivationstipp 4: Von anderen Zeichnern inspirieren lassen, aber nicht vergleichen!
- 1.4 Motivationstipp 5: Zeichnungen nicht herumzeigen und nicht verschenken!
- 1.5 Motivationstipp 6: Keine Zeichnung schlecht reden oder gar wegwerfen!
- 1.6 Motivationstipp 7: Seinen eigenen Weg finden!
- 1.7
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Motivationstipp 1: Nicht darüber nachdenken, sondern zeichnen!
Zeichnen ist ein Verb, ein Tun-Wort. Wenn der Zeichner zeichnen möchte, muss er also zu Stift und Papier greifen und loslegen. Nur wenn der Zeichner tatsächlich zeichnet, werden Skizzen und Zeichnungen entstehen. Dabei muss allein die Überlegung, zu zeichnen, als Motivation ausreichen, um auch wirklich mit einer Zeichnung anzufangen.
Wenn der Zeichner auf den richtigen Moment wartet oder abwartet, bis er so richtig Lust hat zum Zeichnen, wird er möglicherweise ewig warten. Entscheidend ist also, dass sich der Zeichner einen Ruck gibt und ohne großartig darüber nachzudenken, einfach loszeichnet. Je öfter der Zeichner zeichnet, desto mehr Freude wird er an seinem Hobby haben.
Motivationstipp 2: Alle Gelegenheiten zum Zeichnen nutzen!
Wer einen guten Freund hat, möchte nicht, dass der Kontakt abbricht. Freunde gehen zusammen durch Dick und Dünn, erleben gemeinsam Höhen und Tiefen. Doch wenn eine Freundschaft nicht gepflegt wird, kommt es irgendwann zum Bruch. Die Beziehung zwischen dem Zeichner und dem Zeichnen ist im Prinzip mit einer Freundschaft vergleichbar.
Das heißt:
Der Zeichner muss am Ball bleiben. Deshalb sollte er jeden Tag zeichnen. Doch es müssen nicht immer lange Zeicheneinheiten sein und es müssen auch nicht immer echte Skizzen oder Zeichnungen entstehen. Statt auf dem Zeichenblock kann der Zeichner beispielsweise auf einer Serviette oder auf einem Kassenzettel zeichnen, während er im Café auf seine Bestellung wartet.
Er kann bei einem Spaziergang mit einem dünnen Ast in den Sand zeichnen oder mit dem Finger Linien im Wasser ziehen. Er kann nach dem Duschen auf dem angelaufenen Spiegel zeichnen oder eine kleine Skizze auf dem verstaubten Regalboden hinterlassen. Beim Zeichnen geht es nicht darum, Kunstwerke für die Ewigkeit zu kreieren. Stattdessen geht es beim Zeichnen zunächst einmal nur ums Zeichnen. Und dafür braucht es noch nicht einmal Stift und Papier.
Motivationstipp 3: Es gibt keine falschen Zeichnungen!
Beim Zeichnen gibt es keinen Königsweg und keine strengen Gesetze. Der Zeichner kann vielmehr seine Ideen so umsetzen, wie er das möchte, wie es ihm gefällt und wie er es für richtig hält. Er kann akkurate Linien ziehen, wilde Kringel zeichnen und Striche verwischen.
Er kann den Radiergummi einsetzen oder einfach über eine Fläche drüberzeichnen. Der Zeichner kann sich an gängige Proportionen halten und sein Motiv an Fluchtpunkten ausrichten. Genauso kann er aber auch so zeichnen, wie es ihm gerade in den Sinn kommt.
Er kann Größenverhältnisse wählen und Lichter oder Schatten an Stellen platzieren, die unlogisch sind. Dann wird es eben eine Phantasiezeichnung! Nirgends steht geschrieben, dass eine Skizze oder Zeichnung immer realistisch und nah am vermeintlichen Original sein muss.
Motivationstipp 4: Von anderen Zeichnern inspirieren lassen, aber nicht vergleichen!
Die Arbeiten anderer Zeichner können eine echte Fundgrube für eigene Ideen sein. Sie können anregen, ermutigen, Techniken verdeutlichen und Tricks offenbaren. Deshalb sollte sich der Zeichner regelmäßig Skizzen, Zeichnungen und andere Arbeiten anschauen, etwa in Büchern und Zeitschriften, im Internet, in Galerien, bei Ausstellungen oder in Museen. Aber der Zeichner sollte seine Zeichnungen niemals mit den anderen Arbeiten vergleichen.
Zeichnungen sind einzigartig, echte Unikate, die in Handarbeit entstanden sind. Es spielt keine Rolle, wie andere Zeichner ein Motiv umsetzen. Entscheidend ist, was der Zeichner aus einem Motiv macht. Es ist seine Zeichnung und sie einmalig.
Zeichnen zu können heißt nicht, so zeichnen zu können wie ein anderer. Zeichnungen sind keine Kopien und keine Imitationen. Wer zeichnen kann, ist in der Lage, mit seinem Zeichenwerkzeug Linien und Striche auf dem Zeichengrund anzuordnen. Und das macht jeder auf seine eigene Art.
Motivationstipp 5: Zeichnungen nicht herumzeigen und nicht verschenken!
Gerade am Anfang sollte der Zeichner seine Erstlingswerke nicht jedem zeigen. Denn ein seltsamer Blick oder eine etwas unglückliche Bemerkung kann schon ausreichen, um den Zeichner so sehr zu verunsichern, dass er die Lust am Zeichnen verliert. Natürlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und der Zeichner wird selbst wissen, an welchen Stellen er mit seiner Zeichnung vielleicht nicht ganz zufrieden ist.
Doch wenn Dritte Kritik üben, gut gemeinte Ratschläge von sich geben oder erklären, dass es beim nächsten Mal bestimmt besser klappt, fühlt sich der Zeichenanfänger in seinen Selbstzweifeln nur bestätigt. Ebenso ist es keine gute Idee, zu zeichnen, um die Zeichnung später einem anderen zu schenken. Zunächst einmal sollte der Zeichner des Zeichnens wegen zeichnen und die Zeichnung als Geschenk an sich selbst sehen.
Erst im zweiten Schritt sollte der Zeichner darüber nachdenken, die Zeichnung eventuell weiterzuverschenken. Plant der Zeichner nämlich schon vorher, wie die fertige Zeichnung aussehen soll, setzt er sich nur unnötig unter Druck. Außerdem wird er in vielen Fällen enttäuscht sein, denn eine Zeichnung lässt sich nur schwer planen und exakt so umsetzen wie in der Vorstellung.
Motivationstipp 6: Keine Zeichnung schlecht reden oder gar wegwerfen!
Natürlich wird nicht jede Zeichnung gelingen. Oder sie wird anders aussehen, als sich das der Zeichner ursprünglich gedacht hatte. Das ist völlig normal! Der Zeichner sollte seine Zeichnung aber auf keinen Fall schlecht reden. Er muss sich nicht selbst vorsagen, wie bescheuert sein Motiv aussieht, wie missglückt eine Schraffur ist und dass das mit dem Zeichnen so nie etwas werden wird. Würde ein Dritter die Zeichnung so kommentieren, wäre der Zeichner gekränkt.
Und er selbst würde einem anderen Zeichner gegenüber vermutlich auch nicht so taktlos sein. Also sollte sich der Zeichner selbst nicht zu sehr in die Kritik nehmen. Außerdem sollte er eine Zeichnung niemals wegwerfen. Direkt nach dem Zeichnen lässt sich kaum beurteilen, wie gelungen eine Zeichnung wirklich ist, denn noch sind die ursprünglichen Ideen viel zu präsent.
Der Zeichner betrachtet deshalb nicht die Zeichnung als solches, sondern vergleicht vielmehr das Ergebnis mit seinen Vorstellungen. Daher sollte der Zeichner die Zeichnung erst einmal zur Seite legen. Wenn sie ihm später irgendwann wieder in die Hände fällt, kann er immer noch entscheiden, was er damit machen möchte.
Motivationstipp 7: Seinen eigenen Weg finden!
Es gibt unzählige Ratgeber, Anleitungen und Bücher rund ums Zeichnen. Es werden Zeichenkurse angeboten und das Internet ist voll von Lernvideos, Tipps und Tricks. Sie alle können hilfreich sein und dem Zeichner nützliche Infos an die Hand geben.
Aber sie alle können immer nur eine Technik oder eine Möglichkeit beim Zeichnen beschreiben. Es gibt keinen allgemeingültigen Weg. Nichts und niemand kann dem Zeichner beibringen, wie ein bestimmtes Motiv gezeichnet wird.
Stattdessen muss der Zeichner für sich selbst herausfinden, wie er das Motiv zeichnet. Er kann sich dabei zwar an gängigen Zeichentechniken orientieren und sich etwas bei anderen Zeichnern abschauen. Letztlich muss der Zeichner aber seinen eigenen Weg finden.
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