5 Ideen für kreative Zeichenübungen
Das Zeichnen soll in erster Linie Spaß machen. Und die perfekte Zeichnung gibt es ohnehin nicht. Denn selbst wenn eine Zeichnung noch so gut gelungen ist, wird der Zeichner meistens etwas finden, was er beim nächsten Mal anders machen würde oder was noch besser sein könnte.
Ein Richtig oder Falsch gibt es in der Kunst ebenso nicht. Schließlich soll Kunst die eigenen Ideen zum Ausdruck bringen und das so, wie es dem Künstler gefällt.
Trotzdem bleibt das Zeichnen neben all der Kreativität ein Stück weit auch ein Handwerk. Und damit der Zeichner seine Ideen so umsetzen kann, wie er es im Kopf hat, muss er ein wenig üben. Allerdings sind Zeichenübungen mitunter ganz schön trocken und öde.
Wer hat schon Lust, seitenweise gerade Striche zu ziehen oder einen Kreis neben den anderen zu setzen? Wir stellen deshalb fünf Ideen für kreative Zeichenübungen vor, die verschiedene Dinge trainieren, aber gleichzeitig Spaß machen und sogar zu dekorativen Zeichnungen führen.
Also, los geht’s!:
Inhalt
Idee Nr. 1: Schlangenlinien
Für diese Zeichenübung zieht der Zeichner zunächst locker einige Schlangenlinien auf dem Papier. Dabei kann er seinen Stift ruhig kreuz und quer über das Blatt führen und neben einfachen Linien auch einige Schlaufen oder Achten zeichnen.
Auf diese Weise entstehen durch die Punkte, an denen sich die Linien kreuzen, verschiedene Flächen. Diese Flächen kann der Zeichner nun ausmalen, zum Beispiel mit geometrischen Formen oder Blumen. Im Handumdrehen ergibt sich so eine schöne Zeichnung, die trotz der sehr einfachen Technik dekorativ wirkt.
Idee Nr. 2: Kreise mit Mustern
Eine Zeichenübung, die sich prima eignet, um Zeichentechniken zu üben, geht so: Zuerst füllt der Zeichner sein Blatt mit Kreisen in unterschiedlichen Größen. Anschließend malt er die Kreise aus. Dabei kann er beispielsweise verschiedene Schraffurtechniken anwenden, also Parallel- und Kreuzschraffuren in verschiedenen Dichten.
Einige Kreise kann er auch mit Mustern oder Ornamenten gestalten, um Abwechslung hineinzubringen. Oder er malt ein paar Kreise flächig aus und verwischt die Bleistiftlinien anschließend mit dem Finger zu einer geschlossenen Fläche.
Idee Nr. 3: verwobene Linien
Linien und Striche sind die Grundlage beim Zeichnen. Deshalb macht es durchaus Sinn, das Ziehen von Linien zu üben. Einfach nur gerade Striche zu zeichnen, ist auf Dauer aber natürlich ziemlich langweilig. Eine tolle Übung, die gleichzeitig zu einem eindruckvollen Ergebnis führt, ist deshalb, ein Linienmuster zu gestalten.
Dafür zeichnet der Zeichner zuerst vier oder fünf Linien, die parallel zueinander verlaufen. Dabei sollten sich die Linien über das ganze Blatt ziehen. Ob sie waagerecht, senkrecht oder diagonal verlaufen, spielt hingegen keine Rolle.
Dann zeichnet der Zeichner einen weiteren Strang aus vier oder fünf Linien, der in einer anderen Richtung verläuft als der erste Strang. Allerdings malt er diesen Strang nicht über den ersten Linienstrang hinweg, sondern lässt die Linien daran enden. Wenn der Zeichner möchte, kann er den zweiten Strang hinter der ersten Liniengruppe fortsetzen. Dadurch sieht es so aus, als würde der zweite Linienstrang über oder unter der ersten Gruppe verlaufen.
[Zeichenübung]
Nach und nach ordnet der Zeichner nach diesem Schema viele weitere Liniengruppen an, bis das ganze Blatt ausgefüllt ist. Geht es dem Zeichner weniger darum, das Zeichnen von Linien zu üben, sondern möchte er vor allem ein Linienmuster kreieren, kann er natürlich auch mit dem Lineal arbeiten.
Idee Nr. 4: ein Motiv in vielen Varianten
Es gibt unzählige Möglichkeiten, wie ein einziges Motiv gezeichnet werden kann. Eine Sonne beispielsweise kann mal runder und mal etwas ovaler sein. Sie kann aus einem Kreis bestehen, an den Linien als Strahlen gesetzt werden. Die Strahlen können alle gleich oder unterschiedlich lang sein, genauso aber auch aus Zacken oder Punkten bestehen.
Die Sonne kann ganz schlicht sein oder ein Gesicht haben. Wenige Striche reichen aus, um die Sonne immer wieder komplett anders aussehen zu lassen, obwohl es immer das gleiche Motiv ist.
Der Zeichner kann sich das für eine Zeichenübung zunutze machen. Dafür sucht er sich ein einfaches Motiv aus, zum Beispiel eben eine Sonne oder eine Blume, einen Vogel, einen Stern, eine Tasse, eine Flasche oder was dem Zeichner halt einfällt. Dieses Motiv zeichnet er anschließend in möglichst vielen verschiedenen Varianten auf sein Papier.
Idee Nr. 5: gespiegelte Motive
Für diese Zeichenübung wird das Blatt halbiert. Dazu kann der Zeichner einfach nur eine senkrechte Linie ziehen. Genauso kann er in der Blattmitte aber auch ein Motiv gestalten, beispielsweise eine langstielige Blume oder eine Anordnung aus Karos. Anschließend zeichnet er rechts und links jeweils die gleichen Elemente.
Das können Blumen, Herzen, Sterne, Kreise, Rechtecke, Blätter, Ornamente oder beliebige andere Motive sein. Wichtig ist nur, dass die Bildelemente gespiegelt sind. Zeichnet der Zeichner auf der linken Seite beispielsweise eine Blumenranke, die sich nach links neigt, sollte sich die Blumenranke auf der rechten Blatthälfte also nach rechts neigen.
Abwandeln kann der Zeichner die Übung, indem er sein Blatt waagerecht teilt. Eine andere Möglichkeit ist, dass er sein Blatt in drei Felder aufteilt. So entsteht eine Zeichnung, die an ein fortlaufendes Muster erinnert.
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