Anleitung für ein Vier-Jahreszeiten-Bild mit Wachskreide

Anleitung für ein Vier-Jahreszeiten-Bild mit Wachskreide

Wer gerne zeichnet, muss es nicht immer nur bei Bleistift- oder Tuschezeichnungen belassen. Wir stellen heute eine Idee vor, die einen farbenfrohen Hintergrund mit gezeichneten Elementen verbindet. Angelehnt an den Jahresverlauf, greifen wir dabei die Farbstimmungen der Jahreszeiten auf.

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Anleitung für ein Vier-Jahreszeiten-Bild mit Wachskreide

Für ausdrucksstarke Farbübergänge nutzen wir Wachskreiden, die mit Wasser vermalt werden. Anschließend kommen Zeichnungen dazu. Doch der Reihe nach!

Die Materialien für ein Vier-Jahreszeiten-Bild mit Wachskreide

  • Leinwand auf Keilrahmen im Wunschformat

  • Aquarell-Wachskreiden

  • schmales Malerkreppband

  • breiter Flachpinsel

  • Becher mit Wasser

  • Acrylmarker in Schwarz oder Braun

  • Pappkarton, Schere und Zirkel oder runder Gegenstand

  • Maßband und Bleistift

Anleitung für ein Vier-Jahreszeiten-Bild mit Wachskreide

Bei unserem Vier-Jahreszeiten-Bild werden zuerst die vier Felder gestaltet, die für die einzelnen Jahreszeiten stehen. Anschließend wird das Bild um gezeichnete Elemente ergänzt, die eine Verbindung schaffen und das Gesamtbild gleichzeitig abrunden.

Beispiele:

Hier aber die einzelnen Arbeitsschritte ganz ausführlich!:

  1. Schritt: die Leinwand abkleben

Zuerst wird eine kreisrunde Schablone angefertigt. Sie gibt die Form der Sonne vor, die als verbindendes Element dient. Die Größe der Sonne richtet sich nach dem Format der Leinwand und natürlich dem eigenen Geschmack.

Eine stimmige Größe ergibt sich, wenn der Durchmesser der Sonne etwas weniger als einem Drittel der Bildbreite entspricht. Ist die Leinwand 70 cm breit, kann die Sonne also beispielsweise einen Durchmesser von etwa 20 cm haben. Der Kreis für die Sonne wird dann mittels Zirkel oder einem runden Gegenstand auf ein Stück Pappe gezeichnet und ausgeschnitten.

Als nächstes wird die Leinwand in vier Felder aufgeteilt. Dafür werden zuerst mit dem Metermaß die Mittelpunkte der vier Kanten ermittelt. Mit einem kleinen Bleistiftstrich können die Mittelpunkte markiert werden.

Nun wird der Pappkreis auf der Leinwand fixiert. Dafür das Kreppband einfach zu kleinen Röllchen formen. Dadurch funktioniert es wie doppelseitiges Klebeband. Der Kreis kann entweder in der Bildmitte oder versetzt platziert werden. Wichtig wäre nur, dass die Sonne später alle vier Felder berührt.

Dann wird die Leinwand mit einem langen Stück Kreppband von oben nach unten abgeklebt. Dabei wird das Kreppband direkt rechts neben den markierten Mittelpunkten angebracht. Auf diese Weise hat die linke Seite die volle Breite, während die rechte Seite etwas schmaler ist.

Anschließend wird die Leinwand quer, also von links nach rechts abgeklebt. Hier wird das Kreppband unter den Markierungspunkten angebracht. Dadurch hat das Feld links oben das volle Maß.

  1. Schritt: das erste Feld gestalten

Jetzt wird das erste Feld – nämlich das Feld links oben – farbig gestaltet. Mit welcher Jahreszeit das Bild beginnt, bleibt natürlich dem eigenen Geschmack überlassen. Gehen wir aber davon aus, dass dieses Feld für den Frühling steht.

Dann werden zwei, drei Farbtöne ausgewählt, die typisch für den Frühling sind. Das können zum Beispiel Gelb, Orange und Grün sein. Mit den Wachskreiden wird das Feld dann eingefärbt.

Aquarell-Wachskreiden sind relativ hart, so dass durchaus ein bisschen Kraft erforderlich ist, um die Fläche einzufärben. Im trockenen Zustand sind die Farben dezent und nur leicht zu erkennen. Das ändert sich aber gleich.

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Tipp:

Je nach Hersteller geht der Farbauftrag leichter, wenn die Kreide ausgepackt und mit der breiten Seite über die Leinwand gerieben wird.

Ist das Feld eingefärbt, wird der Pinsel in Wasser getaucht. Anschließend wird die Kreide mit wenig Wasser auf der Leinwand vermalt. Durch das Wasser lösen sich die Farbpigmente auf und es entstehen sehr schöne, farbenfrohe Strukturen. Dabei sollten die Pinselbewegungen der Kreisform in diesem Feld folgen.

Wer möchte, kann schließend noch einmal Kreide auftragen und wieder mit dem feuchten Pinsel verwischen. Sollte ein Farbauftrag nicht so gut aussehen, können die Strukturen mit dem Pinsel vermalt werden. Außerdem lässt sich die Kreide mit Küchenkrepp einfach abnehmen. Es kann und darf also ruhig experimentiert werden!

  1. Schritt: das zweite Feld bemalen

Ist das erste Feld soweit fertig, wird das waagerechte Kreppband abgenommen.

Dann wird es oberhalb der neu entstandenen Kante wieder aufgeklebt. Durch die Feuchtigkeit kann es sein, dass sich das Kreppband leicht löst. Deshalb gut andrücken!

Wenn das Feld links oben der Frühling war, ist das Feld links unten der Winter. Auch hier wird die Fläche wieder mit passenden Farben wie beispielsweise Blautönen und Hellgrau eingefärbt. Mit wenig Wasser wird die Kreide dann verwischt, erneut der Kontur der Sonne folgend.

  1. Schritt: die beiden übrigen Felder anlegen

Die linke Bildhälfte ist damit fertig. Auf der rechten Bildhälfte wird das Ganze dann wiederholt. Dafür wird zuerst das senkrechte Kreppband nach links versetzt, damit die rechte Seite die volle Breite hat. Anschließend wird das obere Feld abgeklebt.

In unserem Beispiel ist das Feld rechts oben der Sommer. Er kann beispielsweise in Gelb und Grün angelegt werden. Ist der Sommer fertig, wird das waagerechte Kreppband nach oben versetzt. Das verbliebene Feld symbolisiert den Herbst und kann in Gelb-, Rot- und Brauntönen eingefärbt werden.

  1. Schritt: die Sonne ausmalen

Jetzt können alle Kreppbänder abgezogen und auch der Pappkreis abgenommen werden. Damit der Kontrast zwischen den Jahreszeiten-Feldern und der Sonne nicht zu hart wird, kann die Sonne mit wenig gelber Farbe eingefärbt werden.

Dazu wird wieder Kreide auf die Leinwand gegeben und mit wenig Wasser vermalt.

  1. Schritt: gezeichnete Elemente hinzufügen

Nachdem die vier Jahreszeiten und die Sonne fertig sind, kann der Zeichner das Bild nach seinem Geschmack ausarbeiten.

Sehr schön sieht es zum Beispiel aus, wenn der Zeichner einen Baum gestaltet, bei dem der Stamm und die Äste über den Kanten der Farbfelder verlaufen.

Zusätzlich dazu kann er eine Eule auf einen Ast setzen, im Winterfeld ein Reh an den Baum stellen oder im Frühlingsfeld Schmetterlinge fliegen lassen. Dabei kann der Zeichner seine Motive detailliert zeichnen oder es nur bei den Konturen belassen.

Eine andere Möglichkeit ist, dass der Zeichner mit Schriftzügen arbeitet. Oder er denkt sich ein Motiv aus, das er mittig positioniert und je nach Jahreszeit entsprechend ausarbeitet.

Genauso kann der Zeichner die Jahreszeiten natürlich für sich wirken lassen und nur kleine Vögel andeuten, die vor der Sonne fliegen. Daneben kann auch die Sonne selbst das gezeichnete Element des Bildes werden. Der Zeichner kann also seiner Kreativität, inspiriert von der Leinwand, freien Lauf lassen!

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