Ausführlicher Ratgeber zum Zeichnen mit Buntstiften, 2. Teil
Wer zwar klassisch zeichnen möchte, aber nicht immer nur zum Bleistift greifen will, findet mit Buntstiften eine tolle Alternative. Buntstifte sind in der Handhabung ähnlich, ermöglichen aber, farbige Zeichnungen anzufertigen. Ein paar Kleinigkeiten sollte der Zeichner aber wissen und beachten. Und für einen gelungenen Einstieg haben wir einen ausführlichen Ratgeber zum Zeichnen mit Buntstiften erstellt.
Dabei ging es im 1. Teil um die benötigte Ausstattung. Jetzt, im 2. Teil, schauen wir uns die grundlegenden Zeichentechniken an:
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Inhalt
Technik: Farben mischen und Farbverläufe gestalten
Wir starten mit der Technik, die das Zeichnen mit Buntstiften ausmacht: Das Verwenden von vielen verschiedenen Farbtönen. Buntstifte in unterschiedlichen Farben ermöglichen dem Zeichner, bunte Bilder zu gestalten.
Dabei ist von farbigen Flächen über sanfte Farbverläufe bis hin zu starken Kontrasten so ziemlich alles möglich.
Farben aufhellen und abdunkeln
Eine einfache Methode und zugleich sehr gute Übung, um mit Farbtönen zu spielen, ist das Zeichnen von Farbharmonien. Dazu nimmt sich der Zeichner einen Buntstift in einer Farbe seiner Wahl und zeichnet damit das gesamte Bild. Er arbeitet also im Prinzip wie bei einer Bleistiftzeichnung, nur dass er eben einen Buntstift benutzt.
Anschließend hellt er einige Stelle mit einem weißen Buntstift auf, während er andere Stellen mit einem schwarzen Buntstift abdunkelt. Je stärker er die Kontraste zwischen den verschiedenen Farbflächen ausarbeitet, desto lebendiger wirkt das Bild.
Das gleiche Prinzip kann der Zeichner auch mit mehreren Farben umsetzen. Dafür zeichnet er sein Bild mit zwei oder drei verschiedenen Farben und geht dann mit Weiß oder Schwarz in einzelne Farbflächen hinein, um sie aufzuhellen oder abzudunkeln.
Sehr schöne Effekte kann der Zeichner außerdem kreieren, wenn er zum Abdunkeln anstelle eines schwarzen Buntstifts eine Komplementärfarbe verwendet. Werden zwei Komplementärfarben miteinander vermischt, entsteht nämlich ein Grauton. Je nach Mischungsverhältnis der beiden Farben ist das Grau heller oder dunkler.
Farben mischen
Buntstifte sind in den verschiedensten Farbtönen erhältlich. Vermutlich gibt es kaum einen Farbton, den es nicht auch in Form eines Buntstifts gibt. Mischt der Zeichner seine Farbtöne selbst, kann er seiner Zeichnung aber eine noch individuellere Note geben.
Beim Mischen der Farben wird das Ergebnis zum einen davon beeinflusst, wie fest der Zeichner den jeweiligen Stift aufdrückt. Zum anderen spielt eine Rolle, welche Farbe die obere Schicht bildet.
Verwendet der Zeichner zum Beispiel einen Blauton als obere Schicht, entsteht eine kühle Note. Malt er hingegen mit einem hellen Farbton über eine Farbfläche, wirkt die Zeichnung an dieser Stelle wärmer.
Je nachdem, ob der Zeichner zuerst eine dunklere und danach eine hellere Farbe verwendet oder die Farben andersherum aufträgt, sieht das Ergebnis ganz unterschiedlich aus.
Hier sollte der Zeichner also ruhig etwas experimentieren. Ratsam ist aber, den Stift bei der unteren Farbschicht nicht zu fest aufzudrücken, sondern die Fläche eher leicht zu schraffieren. Eine andere Möglichkeit ist, die Farbe mit dem Radiergummi zu verwischen, bevor die zweite Farbe darübergelegt wird. Dadurch verbinden sich die Farben schöner miteinander.
Farbverläufe
Eine weitere Möglichkeit für bunte Zeichnungen eröffnet sich durch Farbverläufe. Diese gestaltet der Zeichner üblicherweise von dunkel nach hell. Er beginnt also mit einem dunklen Farbton und drückt den Stift zunehmend weniger auf, damit die Farbe immer heller wird.
Anschließend nimmt der Zeichner eine zweite Farbe und zeichnet damit nach dem gleichen Prinzip über die erste Farbe.
Bedenken muss der Zeichner aber, dass sich die beiden Farben in der Mitte miteinander vermischen. Legt er zum Beispiel einen Farbverlauf von Rot nach Gelb an, wird der mittlere Bereich Orange.
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Technik: Schraffieren
Das Schraffieren kennt der Zeichner vermutlich schon vom Bleistift, denn dort wird die Technik ebenfalls angewendet. Schraffuren werden eingesetzt, um eine Fläche ausfüllen. Das geschieht mithilfe von Linien, die dicht nebeneinander sitzen. Je nachdem, wie eng die Linien angeordnet sind, desto heller oder dunkler wirkt die Fläche.
Die Linien bringt der Zeichner am einfachsten aufs Papier, wenn er den Stift so in seiner Hand hält, dass die Spitze genau aufs Papier trifft. Setzt er die Striche immer exakt nebeneinander, handelt es sich um eine Parallelschraffur.
Im Unterschied dazu entsteht eine Kreuzschraffur, wenn der Zeichner die Striche über Kreuz, also im 90-Grad-Winkel übereinander legt.
Das Schöne beim Zeichnen mit Buntstiften ist, dass der Zeichner farbige Schraffuren anlegen kann. Dabei schraffiert er zunächst in einer Farbe und legt anschließend weitere Striche in einer oder mehreren anderen Farbtönen darüber. Auf diese Weise entstehen sehr interessante Effekte.
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Technik: Schummern und Frottage
Möchte der Zeichner eine Farbfläche gleichmäßig ausmalen, ist das Schummern die richtige Technik dafür. Anders als beim Schraffieren, bei der der Stift gerade und mit der Spitze nach unten gehalten wird, hält der Zeichner den Stift beim Schummern so, dass die flache Seite der Mine auf dem Papier aufliegt.
Der Stift ist also im Prinzip in einer waagerechten Position. Dann füllt der Zeichner die Fläche aus, ohne den Stift dabei abzusetzen.
Für besondere Effekte kann der Zeichner das Schummern mit der Frottage-Technik verbinden. Dafür genügt es schon, wenn der Zeichner sein Papier auf eine strukturierte Fläche legt. Schummert er nun über das Papier, überträgt sich die Oberflächenstruktur des Untergrunds auf die Zeichnung.
Eine andere Möglichkeit ist, das Zeichenpapier vorab mit einem Messer oder einem ähnlichen Gegenstand zu bearbeiten. Drückt der Zeichner vorsichtig ein Muster ins Papier, wird es durch das Schummern sichtbar.
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