Ausführlicher Ratgeber zum Zeichnen mit dem Kohlestift, Teil I
Wer sich mit dem Zeichnen befasst, hat bestimmt schon einmal gehört, dass eine Zeichnung mit dem Kohlestift einen ganz besonderen Charakter hat. Vermutlich ist dem Zeichner aber auch zu Ohren gekommen, dass er mit dem Kohlestift anders zeichnen muss als mit einem Bleistift.
Nur: Was heißt das genau? Was ist Zeichenkohle überhaupt? Wie und wofür wird ein Kohlestift verwendet? Und was unterscheidet die Zeichenkohle vom Bleistift? Für alle, die das Zeichnen mit dem Kohlestift einmal ausprobieren möchten, haben wir einen ausführlichen Ratgeber zusammengestellt.
Also, los geht’s!:
Inhalt
Zunächst ein kurzer Überblick
Das Zeichnen mit Kohle gehört zu den ältesten Zeichentechniken, die es gibt. Schon uralte Höhlenzeichnungen sind entstanden, indem unsere Urahnen mit verkohlten Holzstückchen zeichneten. Und letztlich waren diese verkohlten Holzstückchen die Vorläufer der heutigen Kohlestifte.
Denn Kohlestifte bestehen nach wie vor aus verkohltem Holz. Die Holzkohle wird aber zu einem Pulver verarbeitet, das gepresst und anschließend mit Holz ummantelt wird. Ähnlich wie Bleistifte gibt es dabei auch Kohlestifte in unterschiedlichen Härtegraden.
Trotzdem sind Kohlestifte vergleichsweise weich. Deshalb werden sie recht schnell stumpf und müssen neu gespitzt werden. Allerdings ist das Spitzen etwas schwieriger als beim Bleistift, was eben an der weichen Kohle liegt. Dafür hinterlässt der Kohlestift tiefschwarze und matte Linien auf dem Papier.
Vor allem mit der Verwischtechnik kann der Zeichner so tolle Effekte erzielen. Doch die Schattenseite ist, dass Kohlezeichnungen zum Verschmieren neigen. Der Zeichner sollte deshalb aufpassen. Außerdem sollte er ein eher raues Zeichenpapier verwenden und Fixierspray bereithalten.
Der besondere Charakter von Kohlezeichnungen
Wie schon kurz angedeutet, haben Kohlezeichnungen ihren ganz eigenen Charakter. Viele Zeichner greifen gerne auf Kohlestifte zurück, wenn sie Portraits zeichnen. Hintergründe, Schatten, aber auch Kleidung oder Haare gestalten sie dann mit der Kohle.
Doch auch für Skizzen und Zeichnungen von Landschaften sind Kohlestifte eine gute Wahl. Die dunklen, sattschwarzen Linien, die der Zeichner flächig, für Verläufe oder für sanfte Übergänge prima verwischen kann, lassen tolle Kontraste entstehen. Die Zeichnung erhält dadurch Tiefe und wirkt lebendig.
Die verschiedenen Härtegrade von Kohlestiften
Für einen Kohlestift wird Holzkohle pulverisiert und gepresst. Durch eine Ummantelung aus Holz entsteht dann ein Stift, der einem Bleistift ähnelt. Und wie den Bleistift gibt es auch den Kohlestift in unterschiedlichen Härtegraden. Die Bezeichnungen sind gleich.
Bei der Auswahl eines Stiftes sollte der Zeichner grundsätzlich folgende Faustregeln im Hinterkopf haben:
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Ist der Kohlestift eher hart, eignet er sich, um klare Linien und dünnere Striche zu ziehen. Allerdings neigt der Stift eher dazu, zu splittern.
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Ein weicherer Kohlestift ist optimal, wenn der Zeichner größere Flächen gestalten oder die aufgetragenen Linien verwischen möchte. Nur muss er beim Zeichnen aufpassen, dass er die Zeichnung nicht aus Versehen verschmiert.
Für den Anfang ist der Zeichner mit einem mittelharten Kohlestift im Härtegrad B am besten beraten. Denn so ein Kohlestift ist eine Art Allrounder und eignet sich für nahezu alle Zeichentechniken.
Die Materialien fürs Zeichnen mit dem Kohlestift
Das wichtigste Werkzeug für Kohlezeichnungen ist natürlich der Kohlestift. Besorgt sich der Zeichner einen mittelharten und einen weichen Kohlestift, hat er die Grundausstattung eigentlich schon zusammen.
Daneben braucht der Zeichner ein Zeichenpapier. Hier sollte er sich für eine rauere Papiersorte entscheiden. Denn die Farbpigmente liegen nur recht lose auf dem Papier auf. Die raue Oberfläche sorgt dafür, dass sie besser haften.
Als weitere Hilfsmittel sollte sich der Zeichner Papierwischer für die Verwischtechnik bereitlegen. Außerdem sollte er mehrere Radiergummis parat haben. Am besten eignen sich Knetradierer. Diese kann der Zeichner nämlich genau in die Form bringen, die er an der entsprechenden Stelle benötigt. Ganz normale Radiergummis funktionieren aber natürlich genauso.
Zu guter Letzt steht noch ein Fixierspray auf der Liste. Mit dem Spray kann der Zeichner nicht nur die fertige Zeichnung versiegeln. Stattdessen kann er das Fixierspray auch zwischendurch auftragen, um die bis dahin gestalteten Flächen zu sichern.
Das Zeichnen mit dem Kohlestift
Möchte der Zeichner eine Zeichnung mit dem Kohlestift gestalten, kann er zunächst Linien und Striche zu Papier bringen. Dabei werden die Linien tiefschwarz und etwas breiter als mit dem Bleistift. Um Striche zu ziehen, hält der Zeichner den Kohlestift wie jeden anderen Stift auch und führt die Spitze des Stifts über das Papier.
Gerade am Anfang ist es aber nicht schlecht, wenn sich der Zeichner vorher grob überlegt, wo und wie seine Linien verlaufen sollen. Denn Korrekturen sind nicht so einfach möglich. Der Zeichner kann die Linien zwar wegradieren. Spuren werden aber trotzdem zurückbleiben.
Daneben kann der Zeichner den Kohlestift nutzen, um dunkle Flächen zu gestalten. Dazu hält er den Stift am besten recht flach, so dass die ganze Mine auf dem Papier aufliegt. Anschließend kann er die Fläche in kreisenden Bewegungen mit Kohlepigmenten ausfüllen. Eine andere Möglichkeit ist, die Fläche ganz klassisch zu schraffieren.
Die dunklen Flächen kann der Zeichner noch weiter bearbeiten, indem er sie verwischt oder negativ schraffiert. Diese beiden Techniken schauen wir uns im 2. Teil an. Außerdem erklären wir, wodurch sich der Kohlestift vom Bleistift unterscheidet.
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Thema: Ausführlicher Ratgeber zum Zeichnen mit dem Kohlestift, Teil I
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